Weltwassertag: Demonstrierende blockieren Coca-Cola-Werk
Rund 90 Aktivistinnen und Aktivisten der Klimaschutzorganisation Extinction Rebellion blockieren in Lüneburg zur Stunde ein Werk des Coca-Cola-Konzerns. Dort wird das Mineralwasser "ViO" abgefüllt.
Zehn Menschen haben sich vor den Werkstoren angekettet, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. Die Polizei ist vor Ort. Die Demonstrierenden sind demnach aus Lübeck, Göttingen und weiteren Städten angereist. Sie versperren seit heute Vormittag die drei Zufahrten zum Werk. Davor warten zahlreiche Lkw. Laut einem Sprecher wollen die Demonstrierenden verhindern, dass die Ressource Grundwasser weiterhin in aller Welt vermarktet wird.
Ausrufung des ökologischen Notstands gefordert
Sie wollen erreichen, dass Politiker in Lüneburg und andernorts den ökologischen Notstand ausrufen. Die Polizei führt seit dem Vormittag Gespräche mit Demonstrierenden und der Werksleitung. Ob die Einsatzkräfte zum Schichtwechsel eines der Tore räumen, sei noch unklar, sagte ein Polizeisprecher.
Polizei führt Gespräche mit Konzern und Demonstranten
Hintergrund ist unter anderem ein dritter Abfüllbrunnen bei Reppenstedt, den der Coca-Cola-Konzern seit knapp zwei Monaten testet, um die Produktion steigern zu können. Dieser Test sei in der Endphase, bestätigte eine Sprecherin von Coca-Cola dem NDR in Niedersachsen. Allerdings dauere es wohl noch mehrere Wochen, bis die Daten, die die Geologen mit dem Versuch gesammelt haben, ausgewertet seien. Anhand des Gutachtens will die Untere Wasserbehörde entscheiden, ob der Brunnen dauerhaft in Betrieb genommen werden darf. Die Projektgegnerinnen und -gegner fordern nun einen Aufschub des Verfahrens. Sie wollen, dass die Politik das Wasserhaushaltsgesetz überarbeitet und an den Klimawandel anpasst.
