Geflügelpest: Landkreis Harburg erlässt Stallpflicht
Bei drei Stockenten im Landkreis Harburg ist die Geflügelpest nachgewiesen worden. Der Landkreis hat deshalb eine Stallpflicht erlassen. Große Züchter und Eierproduzenten sind bisher nicht betroffen.
Im Bereich Seevetal, Stelle, Winsen müssen ab Freitag Hühner, Enten und Rassegeflügel im Stall bleiben. Die Krankheit ist zwar für den Menschen ungefährlich, aber das hochansteckende Virus H5N1 kann ganze Geflügelbestände innerhalb kurzer Zeit infizieren. Die Stallpflicht gilt für große und kleine landwirtschaftliche Betriebe, aber auch für Hobby Geflügelzüchter, sagt Thorsten Völker, zuständig für das Veterinäramt im Landkreis Harburg, dem NDR Niedersachsen. "Geflügel aufzustallen, das bedeutet Geflügel in vorhandene Ställe zu bringen oder improvisierte Überdachungen zu errichten, um so den Kontakt zu Wildvögeln zu verhindern", erläutert Völker.
Geflügelzüchter und Eierproduzenten in Sorge
Große Geflügelzüchter und Eierproduzenten im Landkreis Harburg sorgen sich bereits - auch wenn ihre Bestände noch nicht von der Stallpflicht betroffen sind. "Für die Tiere eine sehr, sehr gefährliche Krankheit", sagt Henner Schönecke aus Neu Wulmstorf. Er betreibt einen großen Geflügelhof mit 50.000 Legehennen. Er kennt den Verlauf der Vogelgrippe: "Das kann man sich so vorstellen: Man geht morgens in den Stall und hat ein, zwei Tiere, denen es nicht so gut geht. Und Mittags haben sie dann 300 tote Tiere." Die Bestände müssten dann gekeult werden.
Sollte die Aufstallpflicht ausgeweitet werden, können Produzenten wie Schönecke die Eier nicht mehr aus Freilandhaltung, sondern nur noch aus Bodenhaltung verkaufen. Schönecke müsste in dem Fall 38.000 Hühner in den Stall holen.
Landkreis Stade ist Risikogebiet
Der gesamte Landkreis Stade gilt als Risikogebiet. Aktuell sind nach Angaben des Landkreises 150.000 Wildgänse und Enten im gesamten Kreisgebiet unterwegs. Sie können das Virus übertragen. Tote Wildvögel und unklare Krankheitsfälle im eigenen Geflügelbestand sollten dem Veterinäramt deshalb gemeldet werden. Im Landkreis Lüneburg gibt es noch keinen Verdachtsfall, aber das Veterinäramt bittet Geflügelhalter und Züchter auch hier, aufmerksam zu sein.
