Endlagersuche: Salzstock Bahlburg soll als Muster dienen
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung will den Salzstock Bahlburg zur Methodenentwicklung bei der Endlagersuche nutzen. Anwohner fürchten, dass der Salzstock mehr als ein Musterbeispiel sein könnte.
Rund 200 Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Harburg besuchten am Dienstagabend eine Informationsveranstaltung der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE). BGE-Geschäftsführer Steffen Kanitz erklärte ihnen, dass der Salzstock Bahlburg nur eins von 90 möglichen Teilgebieten sei und als Atommüll-Endlager weder bevorzugt noch benachteiligt werde.
Salzstock Bahlburg wegen Durchschnittlichkeit ausgewählt
Der Salzstock unter Luhdorf, Bahlburg, Garstedt und Garlstorf ist laut BGE sehr durchschnittlich hinsichtlich Größe, Beschaffenheit und Datenlage. Aus diesem Grund sollen dort die Maßstäbe erforscht werden, die künftig an alle anderen in Frage kommenden Standorte dieser Art angelegt werden sollen.
Hausverkäufe nach BGE-Auswahl geplatzt
Kanitz konnte den Anwesenden ihr Misstrauen jedoch nicht ganz nehmen. Denn es gibt bereits erste negative Erfahrungen. So berichtete eine der Anwesenden, dass zwei geplante Hausverkäufe in der Gegend geplatzt seien, nachdem die BGE den Salzstock Bahlburg zum Gebiet für Methodenentwicklung erklärt hatte. "Die emotionalen Reaktionen haben mich nicht überrascht, dieser eine konkrete Fall in der Tat schon", sagte der BGE-Geschäftsführer. Das zeige, wie sensibel das Thema sei und wie schwierig es sei, in einem wissenschaftsbasierten Verfahren die Bürgerinnen und Bürger immer wieder abzuholen.
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