Apfelernte im Alten Land: Auflagen für Erntehelfer

Im Alten Land, dem größten zusammenhängenden Obstanbaugebiet Europas, laufen die Vorbereitungen für die Apfelernte. Die Corona-Krise stellt die rund 600 Betriebe dort vor große Herausforderungen. Über allem steht die Angst vor einer Corona-Infektion unter den Erntehelfern - und den daraus folgenden Konsequenzen. In diesen Tagen reisen rund 3.500 Erntehelfer an - vor allem aus Polen, aber auch aus Risikogebieten in Rumänien.
Konsequente Tests geplant
Ulrich Buchterkirch, selbst Obstbauer und Vorsitzender der Fachgruppe Obstbau beim niedersächsischen Landvolk, spricht von einer angespannten Situation. Seit März mache er sich Gedanken, ob und wie die Ernte stattfinden kann, sagte Buchterkirch. Für seinen Betrieb will er alle Erntehelfer konsequent auf das Virus testen lassen. Vorbild sei das Prozedere bei Reiserückkehrern: Wer aus einem Risikogebiet komme, werde innerhalb der ersten 72 Stunden hier vor Ort getestet, sagte Buchterkirch NDR 1 Niedersachsen. Zudem sollen den anderen Erntehelfern Tests auf freiwilliger Basis angeboten werden.
Kleine Gruppen, wenig Kontakt
Für weitere Sicherheit sollen strenge Hygieneregeln, etwa im Sanitärbereich und in den Unterkünften, sorgen. Außerdem dürfen die Erntehelfer nach ihrer Ankunft die Höfe zunächst nicht verlassen. Frauen und Männer arbeiten getrennt voneinander, in kleinen Gruppen. Der Kontakt zu Kollegen und Einheimischen soll möglichst klein gehalten werden. "Wer zusammen anreist, wohnt auch zusammen und arbeitet zusammen", sagte Buchterkirch. So soll vermieden werden, dass im Fall einer Corona-Infektion der gesamte Betrieb unter Quarantäne kommt.
Insgesamt rechnen die Obstbauern dieses Jahr mit einer durchschnittlichen Apfelernte. Im europäischen Vergleich stehe das Alte Land gut da, hieß es.
