Corona-Hilferuf: 44 Freiwillige wollen in Heimen einspringen
Stadt und Landkreis Hildesheim suchen dringend Mitarbeiter für drei Pflegeheime, in denen viele Bewohner und Beschäftigte mit Corona infiziert sind. Jetzt haben sich die ersten 44 Helfer gemeldet.
"Wir sind total begeistert", sagte Ulf Möhle vom Fachbereich Soziales und Senioren von der Stadt Hildesheim. Dass sich so viele Menschen in so kurzer Zeit melden, damit habe niemand gerechnet. Das zeige doch, dass die Menschen in diesen Corona-Zeiten sehr solidarisch seien, sagte Möhle. In drei Seniorenheimen in Hildesheim und Sarstedt hatte es in der vergangenen Woche Corona-Ausbrüche gegeben. Das führt zu heftigen Engpässen beim Personal. Denn während die erkrankten Pflegekräfte ausfallen, müssen gleichzeitig die infizierten Bewohner in Quarantäne einzeln betreut werden. Die Versorgung sei gefährdet, hieß es in dem Aufruf, den Stadt und Landkreis am Freitag veröffentlichten.
Freiwillige sollen angestellt werden
Unter den 35 Frauen und neun Männern sind den Angaben zufolge 15 ausgebildete Pflegefachkräfte, 16 hätten schon in dem Bereich gearbeitet und seien erfahren, 13 Menschen hätten bislang keine Erfahrungen in der Pflege. Aber auch sie seien willkommen und für bestimmte Arbeiten wie etwa in der Essensausgabe einsetzbar, sagte Möhle. Nicht alle könnten in Vollzeit arbeiten, hätten aber angeboten, auszuhelfen, zum Beispiel an Wochenenden oder im Nachtdienst. Laut Stadt sollen die Freiwilligen in den Einrichtungen angestellt werden.
Heime nehmen Kontakt zu Freiwilligen auf
Die Angebote sollen jetzt an die Heime weitergeleitet werden. Dort könnten die Verantwortlichen mit den potenziellen Helfern Kontakt aufnehmen. Dass so viele Menschen helfen wollten, sei erst einmal großartig, sagte Sabine Schmitz, Sprecherin der AWO, die das Ernst-Kipker-Haus in Hildesheim-Himmelsthür betreibt. Jetzt müsse geprüft werden, wer von den Personen infrage komme.
Auch ehemalige Zivis und Studierende können sich melden
Einstellen wollen Stadt und Landkreis ihre Suche trotz der großen Resonanz nicht. "Wir freuen uns auch, wenn sich noch mehr Menschen melden", sagte Möhle. Er vermutet, dass die kommenden Wochen nicht einfach werden. Durch einen Pool von zusätzlichen Fachkräften könne man sich darauf besser vorbereiten. Der Aufruf richtet sich an examinierte Pflegekräfte, Pflegehelferinnen und -helfer, Pflegeassistentinnen und -assistenten und medizinische Fachangestellte, ebenso wie an ehemalige Zivildienstleistende oder Personen, die ihren Bundesfreiwilligendienst in der Pflege absolviert haben und an Studierende der Medizin, die ein entsprechendes Praktikum abgeleistet haben.
