ASB-Prozess: Ex-Geschäftsführer gesteht Betrug
Im Prozess um Untreue beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Hannover hat der ehemalige Geschäftsführer ein Geständnis abgelegt. Er soll Geld vom Bund, das für Flüchtlingsunterkünfte bestimmt war, für private Zwecke ausgegeben haben - insgesamt mehr als zehn Millionen Euro. Am Montag habe der Angeklagte einen Teil der Vorwürfe eingeräumt, sagte ein Sprecher des Landgerichts Hildesheim. Nur von dem Geldtransfer auf das Konto der Ehefrau des mutmaßlichen Komplizen will der ehemalige ASB-Geschäftsführer nichts gewusst haben. Der 37 Jahre alte frühere Kollege und dessen 36 Jahre alte Ehefrau sind in dem Prozess ebenfalls angeklagt. Der Geschäftsführer sagte vor Gericht aus, von dem 37-Jährigen erpresst worden zu sein; dieser habe immer mehr Geld gefordert.
Angeklagte beschuldigen sich gegenseitig
Für den Fall eines Geständnisses hatte das Gericht dem ehemaligen ASB-Geschäftsführer eine Strafe von maximal sieben Jahren Haft zugesichert. Nun muss im weiteren Prozessverlauf geklärt werden, wie glaubwürdig dieses Teilgeständnis ist. Der Mitangeklagte zeichnet unterdessen ein anderes Bild von den Ereignissen: Er behauptet, nur im Auftrag des ehemaligen Geschäftsführers gehandelt zu haben. Versehentlich habe er Vorlagen mit seinen eigenen Kontodaten verwendet. Das Gericht wird noch weitere Zeugen vernehmen. Ein Urteil könnte im November fallen.
