Rassismus: VW-Vorstand soll Werbeclip aufarbeiten
Nach massiven Protesten gegen ein rassistisches Werbevideo für den VW Golf 8 soll sich der gesamte Vorstand mit der weiteren Aufarbeitung des Themas beschäftigen. Das beschloss Volkswagen am Freitag. Zuvor hatte die interne Revision die Vorgeschichte des Instagram-Spots geprüft. In der kommenden Woche werde dann der Konzernvorstand über Konsequenzen beraten.
Entschuldigung kam für viele Kritiker zu spät
Der Video-Clip von Volkswagen hatte im Mai in sozialen Netzwerken für Empörung gesorgt. In dem nur zehn Sekunden dauernden Film wird ein Schwarzer von der überdimensional großen Hand eines Menschen mit heller Hautfarbe durch den Bildschirm geschoben und in einen Hauseingang geschnippt. Am Ende des Spots ist eine Buchstabenfolge zu sehen, die kurzzeitig das Wort "Neger" nahelegt. Das Unternehmen bat mit etwas Verzögerung um Entschuldigung. "Ganz ohne Frage: Das Video ist falsch und geschmacklos", sagte ein VW-Sprecher. "Schon vor dem Hintergrund unserer eigenen Unternehmensgeschichte positioniert sich Volkswagen gegen jede Form von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung." Für viele Kritiker kam diese Einsicht allerdings zu spät.
Warum wurde der Clip nicht gestoppt?
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte das Video als "eindeutig rassistisch und menschenverachtend" bezeichnet. Es sei nicht zu verstehen, dass das "schockierende" Video nicht vor Veröffentlichung gestoppt worden sei.
