Nach tödlichen Schüssen: Gedenken in Göttingen für Lorenz A.
Bei einer Gedenkveranstaltung für Lorenz A. am Gänseliesel in Göttingen sind nach Angaben der Polizei am Dienstag rund 850 Menschen zusammengekommen. Im Anschluss gab es eine Demonstration.
In Redebeiträgen erinnerten unter anderem Freunde aus Göttingen an den 21-Jährigen. Sie sagten, man habe sich schnell angefreundet, Lorenz A. habe stets ein Schmunzeln auf den Lippen getragen. Weiter hieß es, Lorenz A. sei kein Heiliger gewesen. Aber kein Mensch verdiene es, von hinten erschossen zu werden. Nun sei die Angst vor Rassismus und Polizeigewalt groß. "Wen rufen wir in der Not, wenn wir Angst vor der Polizei haben?", fragte einer der Redner.
Deutlich mehr Teilnehmer als erwartet
Der anschließende Demonstrationszug durch die Innenstadt verlief ohne Zwischenfälle, wie die Polizei bestätigte. An der Veranstaltung, zu der auch mehrere linke Gruppen aufgerufen hatten, nahmen nach Angaben der Polizei bis zu 850 Menschen teil. Die Initiative hatte mit rund 400 Teilnehmenden gerechnet. Der 21-Jährige, der am Ostersonntag in Oldenburg durch Schüsse aus einer Polizeiwaffe starb, hatte zeitweise in Göttingen gelebt. 2021 bestritt er mehrere Basketball-Spiele in der U-19-Mannschaft der BG Göttingen, nach Informationen des "Göttinger Tageblatts" besuchte Lorenz A. ein hiesiges Gymnasium. Mindestens drei Schüsse trafen Lorenz A. nach Angaben der Staatsanwaltschaft von hinten in den Oberkörper.
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