Fund von radioaktiven Stoffen: Ministerium nennt Details
Im Oktober waren im Raum Braunschweig im Zusammenhang mit einer Morddrohung radioaktive Stoffe gefunden worden. Jetzt hat das niedersächsische Umweltministerium Einzelheiten dazu veröffentlicht.
Nach Angaben des Ministeriums handelt es sich in einem Fall um eine umschlossene Strahlenquelle mit dem Radionuklid Plutionium-238 (Pu-238). Der radioaktive Stoff ist demnach in eine Keramik eingebettet und zusätzlich von einer Kapsel aus Edelstahl umhüllt. Außerdem befinde sich die Strahlenquelle in einem Bleizylinder, der die Strahlung effektiv abschirme. "Eine Gefahr für die Umwelt, die Bevölkerung und die Einsatzkräfte bestand daher zu keinem Zeitpunkt", hieß es in der Mitteilung weiter. Die Informationen seien erst jetzt von der Staatsanwaltschaft Braunschweig zur Veröffentlichung freigegeben worden.
Morddrohung löst Ermittlungen aus
Nach der Morddrohung eines Arbeitnehmers gegen seine Chefs hatten Ermittler im Oktober über Funde von radioaktiven Stoffen und potenziell kontaminierten Gegenständen in Braunschweig und bei Gifhorn informiert. Die Stoffe wurden im Strahlenschutzlabor des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) untersucht. Kurz darauf wurde bekanntgegeben, dass es sich unter anderem um zwei Fläschchen mit dem Radionuklid Nickel-63 handelte, das zur Beschichtung von Metallfolien dient. Nach Angaben des Ministeriums beträgt die Reichweite der Strahlung in Luft nur wenige Zentimeter.
Stoffe aus Braunschweiger Firma entwendet
Dass es sich bei dem zweiten Stoff um das Radionuklid Pu-238 handelte, sei aus ermittlungstaktischen Gründen erst jetzt veröffentlicht worden, teilte das Ministerium mit. Die ebenfalls für industrielle Anwendungen hergestellte umschlossene Strahlenquelle sei so beschaffen, dass sie ausschließlich niederenergetische Gammastrahlung abgebe. Beide Stoffe waren den Ermittlungen zufolge im Jahr 2006 bei einer Braunschweiger Firma entwendet worden.
