Unter Kontrolle: Sechseinhalb Hektar Wald brennen am Brocken
Im Harz ist erneut ein Waldbrand ausgebrochen. Seit Freitagnacht brennt es am Brocken auf einer Fläche von sechseinhalb Hektar. Das entspricht der Größe von neun Fußballfeldern.
Der Brand im Trecktal (Landkreis Harz) in Sachsen-Anhalt ist zwar unter Kontrolle, droht aufgrund der Trockenheit und der hohen Bodentemperaturen aber immer wieder aufzuflackern. Die Feuerwehr geht davon aus, dass sie bis Sonntag zu tun habe, erklärte ein Sprecher des Polizeireviers Harz am Freitagnachmittag. Die betroffene, schwer erreichbare Fläche sei nach dem derzeitigen Stand sechseinhalb Hektar groß, das entspricht etwa neun Fußballfeldern.
Brandursache noch unklar
Es seien zwei Hubschrauber mit Löschbehältern im Einsatz. In der Spitze waren den Angaben zufolge 140 Feuerwehrleute in Aktion, am Freitagnachmittag seien es noch rund 50 gewesen. Die Hoffnung sei, dass über Nacht, wenn die Temperaturen deutlich sinken, eine Brandwache ausreiche. Am Wochenende wird dann wieder mit besonders hohen Temperaturen gerechnet. Die Ermittlungen zur Brandursache seien eingeleitet, sagte der Polizeisprecher. Spuren würden ausgewertet, auch Bilder aus der Luft. Es sei erfahrungsgemäß schwierig, auf einer so großen Fläche eine Brandursache zu ermitteln. Das Feuer war nach Mitternacht ausgebrochen.
Auch in Niedersachsen droht Waldbrandgefahr
Die Niedersächsischen Landesforsten warnen angesichts der anhaltenden Trockenheit vor Waldbränden. Vielerorts gilt die zweithöchste Warnstufe im sogenannten Waldbrandgefahrenindex. Experten erwarten unter anderem für weite Teile der Lüneburger Heide sowie in den mittleren und südlichen Landesteilen in den kommenden Tagen Gefahrenstufe 4, teilweise sogar Gefahrenstufe 5. Dann sollen die Temperaturen in Niedersachsen auf bis zu 35 Grad steigen. Geregnet hat es teilweise seit Wochen nicht. Die Lage sei wirklich kritisch, sagte Knut Sierk von den Niedersächsischen Landesforsten. Sierk wies daraufhin hin, dass Waldbrände häufig durch achtlos in die Natur geschnippste Zigarettenkippen ausgelöst würden.
Brandbekämpfer in Alarmstellung
In diesem Jahr ist es demnach so trocken, dass die Waldbrandzentrale in Lüneburg bereits seit März fast durchgängig besetzt ist. Der Feuerwehrflugdienst steht mit zwei Flugzeugen bereit. Sie können in Lüneburg und Hildesheim zu Rundflügen über das Land starten. Im Nationalpark Harz haben Ranger vorsichtshalber Löschrucksäcke in ihren Wagen.