Ein Bild der entführten Maddie.

15 Jahre Fall "Maddie": Kein Ende der Ermittlungen in Sicht

Stand: 28.04.2022 10:26 Uhr

Am 3. Mai 2007 verschwand die damals dreijährige Maddie in Portugal. Die mit dem Fall befasste Staatsanwaltschaft Braunschweig macht wenig Hoffnung auf schnelle Klärung - trotz eines Verdächtigen.

Ein Ende der Untersuchungen sei derzeit nicht absehbar, sagte Hans Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig. "Die Ermittlungen werden noch geraume Zeit in Anspruch nehmen." Vor fast zwei Jahren hatten die Strafverfolger in Niedersachsen überraschend über den Mordverdacht gegen Christian B. informiert, der seinerzeit in Braunschweig gewohnt und einen Kiosk betrieben hatte und sich immer wieder in Portugal an der Algarve aufhielt, in der Nähe des Ortes, in dem Madeleine McCann verschwand. Die Ermittler in Braunschweig gehen davon aus, dass Christian B. das Mädchen entführt und getötet hat.

Weitere Ermittlungen gegen Christian B. kurz vor Abschluss

Erst vor wenigen Tagen erklärte auch die Staatsanwaltschaft im portugiesischen Faro Christian B. zum "formellen Verdächtigen" im Fall "Maddie". Die Verteidigung in Deutschland betonte mehrmals, dass sich Christian B. nicht zu den Vorwürfen geäußert habe. Er sei weder damit konfrontiert worden, noch habe es Akteneinsicht gegeben, hieß es zuletzt als Reaktion auf Anfragen. Neben den Mordermittlungen wird gegen Christian B. laut Staatsanwalt Wolters wegen zwei Missbrauchsfällen und drei Vergewaltigungsvorwürfen ermittelt. Diese Ermittlungen sollen Wolters zufolge bald abgeschlossen sein: Voraussichtlich im Mai wollen die Strafverfolger dazu informieren. Christian B. ist derzeit in der Justizvollzugsanstalt Oldenburg inhaftiert, nachdem er für die Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin im Jahr 2005 an der Algarve verurteilt worden war.

Eltern von Maddie geben Hoffnung nicht ganz auf

Die Eltern von Maddie halten derweil noch an der Hoffnung fest, ihre vor 15 Jahren spurlos verschwundene Tochter wiederzusehen. "Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering sein sollte, haben wir die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Madeleine noch immer am Leben ist und wir mit ihr vereint werden", schrieb das britische Ehepaar vor wenigen Tagen auf seiner Internetseite.

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Hallo Niedersachsen | 22.04.2022 | 19:30 Uhr

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