Tag des offenen Denkmals lockt Hunderttausende Besucher an
Zum Tag des offenen Denkmals haben am Sonntag mehrere Hunderttausende Menschen geöffnete Denkmale in Niedersachsen und Bremen besucht. In den beiden Bundesländern hatte es über 500 Angebote gegeben.
Wie die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mitteilte, boten bundesweit rund 6.000 Standorten ein abwechslungsreiches Programm. Die Stiftung schätzte die deutschlandweite Zahl an Besucherinnen und Besucher auf mehrere Millionen. Seit 1993 wird der Tag des offenen Denkmals von der DSD koordiniert. Das Motto lautete in diesem Jahr "Talent Monument". Zum Jubiläum sollten damit "Denkmale und ihre Einzigartigkeit im Rampenlicht stehen", hieß es von der DSD: Der Fokus richtete sich auf besondere Details, Alleinstellungsmerkmale und verborgene Schätze von Denkmalen, die sich erst auf den zweiten Blick entdecken lassen. Die Vielfalt der Angebote in Niedersachsen war groß. Zahlreiche Führungen standen am Sonntag auf dem Programm, aber auch Konzerte, Lesungen, Kinder-Unterhaltung und mehr.
Bauernhof, Kloster, Industrie: Das Leben vor langer Zeit
Architektur stand vielerorts im Vordergrund, etwa im Ringlokschuppen in Osnabrück, in der Kunsthalle Wilhelmshaven oder auch in vielen Gotteshäusern im Land. Einen Blick in die Vergangenheit gab es im Altländer Haus in Stade: Wie sah bäuerliches Leben im Alten Land im 18. Jahrhundert aus? Ganz anders war der Alltag im Stift Steterburg in Salzgitter - ein ehemaliges adliges Damenstift mit uralten Gebäudeteilen, mit Klostergarten und Park. Einen wichtigen Platz nahm auch die Industriegeschichte ein. So konnte beispielsweise die Eisenhütte in Augustfehn im Ammerland besichtigt werden. Eine Museums-Eisenbahn war unter anderem in Bruchhausen-Vilsen (Landkreis Diepholz) unterwegs.
Ein Denkmal, viele Themen - Von Architektur bis Malerei
Schlösser, Burgen, Kirchen, Kunsthäuser - Besucherinnen und Besucher konnten sich das für sie interessanteste Ziel heraussuchen. Oft trafen an einer Stätte aber auch unterschiedliche Themen aufeinander. So ging es etwa in der Kunststätte Bossard in Jesteburg (Landkreis Harburg) nicht nur um Kunstwerke: Auch die Gebäude, die Wandbilder und sogar die Gartenanlage werden dort so erhalten wie zu Lebzeiten des Bildhauers und Malers Johann Michael Bossard (1874-1950).
Führungen durch Gedenkstätten
Niedersachsens Gedenkstätten luden zum Tag des offenen Denkmals ebenfalls Besucherinnen und Besucher zu Führungen, Rundgängen und neuen Ausstellungen ein. Folgende Gedenkstätten nahmen am Denkmal-Tag teil:
- KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße
- Gedenkstätte Esterwegen (Landkreis Emsland)
- Augustaschacht in Hasbergen (Landkreis Osnabrück)
- Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn (an der Grenze Sachsen-Anhalt - Niedersachsen)
Der Tag des offenen Denkmals will Aufmerksamkeit für die Denkmalpflege wecken. Die nach Veranstalterangaben größte Kulturveranstaltung Deutschlands steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.
