Niedersachsen kommt beim Schienenausbau kaum vorwärts
Seit 2020 ist das Schienennetz in Niedersachsen lediglich um zwei Kilometer gewachsen. Zumindest wurden aber auch keine weiteren Strecken mehr stillgelegt.
Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums an mehrere Abgeordnete der Linksfraktion im Bundestag hervor. Laut Angaben der Deutschen Bahn wurde im Jahr 2020 ein zwei Kilometer langes Gleis am Rangierbahnhof Maschen (Landkreis Harburg) gebaut. Gar keine neue Strecke gab es den Angaben zufolge im Jahr 2021. Für dieses Jahr liegen noch keine Daten vor.
Eine neue elektrifizierte Strecke in drei Jahren
Bei der Elektrifizierung von Strecken sieht es nur wenig besser aus. 2020 und 2021 gab es demnach keinen entsprechenden Ausbau. Anders im Jahr 2022, für das die Bundesregierung auf die rund 70 Kilometer lange Bahnstrecke zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven verweist. Die Verbindung zum Tiefwasserhafen JadeWeserPort soll bis Dezember mit Oberleitungen ausgestattet werden. Darüber hinaus stockt es allerdings: Als einzige weitere Verbindung ist bis zum Jahr 2027 bislang nur eine Strecke, die Verbindung Wilhelmshaven Ölweiche - Wilhelmshaven Nord, fest für eine Elektrifizierung vorgesehen.
Linke fordern mehr Investitionen
Der Ausbau der Schiene komme in Niedersachsen nicht voran, kritisiert der Linken-Abgeordnete Victor Perli aus Wolfenbüttel, der für die Partei im Haushaltsausschuss des Bundestags sitzt. Neben dem schleppenden Ausbau werde in den nächsten fünf Jahren auch kein weiterer Bahnhof an den Fernverkehr angeschlossen. Perli fordert mehr Investitionen von Bahn und Bund in den Schienenverkehr in Niedersachsen. Dafür müsse die erwartete neue rot-grüne Landesregierung sorgen.