Gutachten: Große Probleme für Güterverkehr in Norddeutschland
Der Güterverkehr auf der Schiene steht in Norddeutschland vor großen Problemen. Das ergibt ein Gutachten der Industrie- und Handelskammer IHK Nord und des Hafenverbands ZDS, das NDR 90,3 vorliegt. Es fordert schnelle Milliarden-Investitionen rund um Hamburg.
25 Prozent aller Gütertransporte will die Bundesregierung 2030 auf der Schiene sehen. Noch sind es 18 Prozent. Das Gutachten rechnet erstmals die Kapazitäten durch und kommt zum Schluss: Die vom Bund geplanten Neubaugleise reichen vorne und hinten nicht. Wörtlich heißt es, es gebe "Engpässe insbesondere im Seehafenhinterlandverkehr auf der Achse Hamburg-Stendal und südlich von Bremen."
Bund will Ausgaben für Schienennetz 2023 senken
Der Weitertransport der Container auf der Schiene sei aber das große Plus der deutschen Häfen, mahnt Frank Deeke, Präsident des Seehafen-Verbands ZDS. Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg und Vorsitzender der IHK Nord kritisiert den Bund: "Es ist nicht nachvollziehbar, warum im Bundeshaushalt die Ausgaben für die Bundesschienenwege massiv zurückgehen." Verglichen mit 2022 werde für 2023 eine halbe Milliarde Euro weniger eingeplant.
Gutachten fordert Ausbauten für zehn Milliarden Euro
Das Gutachten fordert bundesweit 24 Schienen-Ausbauten für zehn Milliarden Euro. Darunter befinden sich etwa ein Überholgleis zwischen Buchholz und Rotenburg, ein Wartegleis in Hamburg-Rothenburgsort auf der Strecke nach Berlin und "Überholbahnhöfe zwischen Isernhagen und Maschen auf der Linie Hannover-Hamburg". Sonst drohe ein "Kollaps des Schienengüterverkehrs".
Weiteres Geld für reibungslosen Schienenverkehr nötig
Zusätzlich 17 Milliarden Euro wären nötig für ein reibungsloses Nebeneinander von Güter- und Personenzügen. Mit 21 Einzelbauten wollen die Gutachter Dominoeffekte durch Störungen und Verspätungen vermeiden, wenn ein verspäteter Zug alle nachfolgenden aufhält.
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