IG Metall: Warnstreiks in dieser Woche als "letzte Mahnung"
Die IG Metall hat erneut Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie zu Warnstreiks aufgerufen. An Kundgebungen in Hannover und Osnabrück nahmen nach Gewerkschaftsangaben rund 7.000 Menschen teil.
Vor der möglicherweise entscheidenden fünften Verhandlungsrunde im Tarifstreit der Metall- und Elektrobranche haben am Mittwoch die Beschäftigten ihre Demonstrationen und Warnstreiks fortgesetzt. Die Aktionen in dieser Woche seien als eine "letzte Mahnung" zu verstehen, warnte der Bezirkschef der Gewerkschaft in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Thorsten Gröger, die Arbeitgeber. Im Fall weiterer Verzögerungen könne es zu "flächendeckenden 24-Stunden-Warnstreiks" und zu einer Urabstimmung über einen regulären, großen Streik kommen. "Wir können nicht ewig Tarifgespräche führen, ohne zu Ergebnissen zu kommen", so Gröger.
Warnstreiks auch in Salzgitter, Northeim und Aerzen
Bereits am Dienstag hatten Beschäftigte aus der Metall- und Elektroindustrie in Salzgitter mit Warnstreiks ihre Forderung nach acht Prozent mehr Geld deutlich gemacht. Rund 3.000 Menschen versammelten sich laut IG Metall in der Industriestadt, um gegen das aus ihrer Sicht bislang unzureichende Angebot der Arbeitgeber zu demonstrieren. In Aerzen bei Hameln und in Northeim gab es ebenfalls Kundgebungen, dort kamen der Gewerkschaft zufolge 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen.
Arbeitgeber will Prämie zum Inflationsausgleich zahlen
Die IG Metall fordert dauerhaft wirksame Lohnsteigerungen, der Arbeitgeberverband will dagegen eine Prämie zum Inflationsausgleich in Höhe von 3.000 Euro zahlen. Eine mögliche Erhöhung der Tabellenentgelte wurde noch nicht konkretisiert.
Tarifrunde läuft seit Mitte September
Auch am Donnerstag soll es weitere Aktionen der IG Metall geben, unter anderem in Braunschweig. Ebenfalls am Donnerstag sind in Baden-Württemberg Gespräche zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft geplant. Hinter den Kulissen laufen auch in anderen Bezirken intensive Vorgespräche - die seit Mitte September laufende Tarifrunde könnte somit auf eine Entscheidung zusteuern.