Polizei: Keine Wasserwerfer auf "Fusion"-Festival
Beim "Fusion"-Festival in Lärz an der Müritz werden laut aktueller Einsatzplanung keine Wasserwerfer oder Räumpanzer zum Einsatz kommen. Das stellte das Polizeipräsidium Neubrandenburg in einer Mitteilung am Montagabend klar. Vielmehr scheine es aufgrund des jüngst vorgelegten, neuen Sicherheitskonzeptes des Veranstalters möglich, eine einvernehmliche Lösung zu erzielen, so die Polizei weiter.
Internes Polizeipapier sorgt für Wirbel
Am Montag war bekannt geworden, dass der Einsatz von schwerem Gerät wie Wasserwerfern und Räumpanzern in Betracht gezogen worden war. Das berichtete "Zeit Online" unter Berufung auf interne Papiere der Polizei. Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums bestätigte am Montag, dass es ein solches Papier zwar gebe, es sich dabei aber um "ein überholtes Konzept" handle, das sich an dem inzwischen ebenso veralteten Sicherheitskonzept des Veranstalters orientierte.
"Fusion"-Sicherheitskonzept wird geprüft
Polizei und Veranstalter streiten seit Längerem über die nach Ansicht der Behörden unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen auf dem Festival. Derzeit werde das neue Sicherheitskonzept des "Fusion"-Veranstalters geprüft. Sollten die Hinweise der Polizei berücksichtigt worden sein, sei eventuell keine Polizeipräsenz auf dem Gelände nötig, sagte eine Polizeisprecherin. Priorität habe, eine für alle Seiten umsetzbare Lösung zu finden. Es werde erwartet, dass die Polizei im Falle eines Falles sofort die Möglichkeit erhält, auf das Gelände zu kommen. Das sei in der Vergangenheit nicht immer ohne Diskussionen möglich gewesen. In der Erklärung heißt es außerdem, dass die Polizei den friedlichen Charakter der Fusion seit 22 Jahren anerkennt.
Linksfraktion will das Thema im Landtag besprechen
Das Polizeipapier hatte scharfe Kritik von den Veranstaltern sowie Linken und Grünen hervorgerufen. Die Polizei plane ein unverantwortliches Eskalationsszenario gegen das Kulturfestival, sagte Martin Eulenhaupt vom Veranstalter Kulturkosmos Müritz. "Das bisherige Einsatzkonzept der Polizei zur 'Fusion' in Lärz ist martialisch und quasi-militärisch. Mit Deeskalation hat das nichts zu tun", erklärten Eva Maria Kröger und Peter Ritter von den Linken. Die Linksfraktion will das Thema im Landtag zur Sprache bringen.
Konzept auf Basis einer Bachelor-Arbeit?
Die Veranstalter warfen der Polizei außerdem vor, interne Unterlagen zum Sicherheitskonzept weitergegeben zu haben, ohne persönliche Daten zu schwärzen. Dies sei im Zusammenhang mit einer Bachelor-Arbeit an der Polizeischule in Güstrow geschehen. Wie es von der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Güstrow hieß, gab es vom Polizeipräsidium Neubrandenburg die Anregung im Rahmen einer Bachelor-Arbeit ein Sicherheitskonzept für die Fusion zu erstellen. Das Thema wurde 2018 an einen Studenten vergeben. Für die Arbeit seien die Unterlagen des Fusion-Veranstalters Kulturkosmos weitergegeben worden. Es sei richtig, dass dort Namen und Telefonnummern nicht geschwärzt wurden. Man sei davon ausgegangen, dass die persönlichen Daten Teil des Konzeptes seien.
Entscheidung frühestens am Donnerstag
Das Festival mit rund 70.000 Besuchern ist für Ende Juni geplant. In der vergangenen Woche hatte der Veranstalter das neue Sicherheitskonzept eingereicht. Eine Entscheidung darüber wird frühestens Donnerstag erwartet.
