Herbststurm: Leichte Schäden in MV
Der erste Herbststurm des Jahres ist am Donnerstag über Mecklenburg-Vorpommern hinweggezogen. Landesweit stürzten Bäume auf fahrende Autos. Die Fahrer blieben unverletzt. Ein Motorradfahrer wurde leicht verletzt.
Die ersten Auswirkungen der Sturmtiefs "Ignatz" und "Hendrik" im Nordosten bekamen Autofahrer im Landkreis Ludwigslust-Parchim zu spüren. Fahrende Autos wurden auf der B192 bei Dammerow und der B392 bei Vimfow von umstürzenden Bäumen getroffen. In beiden Fällen blieben die Fahrer laut Polizei aber unverletzt.
In Blievenstorf bei Neustadt-Glewe fiel ein Baum auf eine Trauerhalle. Auf der B191 zwischen Malliß und Dömitz und auf der B195 bei Rüterberg behinderten abgebrochene Äste den Verkehr, ebenso bei Zierzow, wie ein Hörer von NDR 1 Radio MV meldete. In einigen Fällen fuhren Autofahrer gegen auf der Straße liegende Äste. Die Feuerwehr ist im Einsatz, um die Straßen zu räumen.
Seenplatte: Gerätehallendächer abgedeckt
Auch an der Mecklenburgischen Seenplatte gab es wegen umgestürzter Bäume und abgebrochener Äste zahlreiche Feuerwehreinsätze. In Grabow-Below wurden zwei Gerätehallen eines Landwirtes durch die Sturmböen fast vollständig abgedeckt. Trümmerteile sollen laut augenzeugen bis zu 100 Meter durch die Luft gewirbelt worden sein. Verletzt wurde niemand.
Neuensund: Motorradfahrer leicht verletzt
Im Kreis Vorpommern-Greifswald rückten die Einsatzkräfte sturmbedingt insgesamt 50 Mal aus - meist um Straßen zu räumen. In einem Fall wurde ein 17-jähriger Motorradfahrer auf der K67 in Neuensund leicht verletzt. Mehrere Äste waren ihm entgegengeflogen, sodass der Jugendliche mit seinem Motorrad stürzte. Kurz darauf fiel ein Baum hinter dem Fahrer auf die Fahrbahn. Der 17-Jährige konnte sich selbst in ärztliche Behandlung begeben.
Zugausfälle im Bahnverkehr
Der Sturm wirkt sich auch auf den Bahnverkehr aus. In Nordrhein-Westfalen stellte die Deutsche Bahn am Mittag den Fernverkehr ein. Nach Angaben eines Sprechers kann dies Folgen für den Bahnverkehr im gesamten Bundesgebiet haben. Nach Angaben der Störungsseite der Bahn kommt es im Nordosten im Regionalverkehr auf der Strecke Lübeck-Güstrow-Pasewalk zu Verspätungen und Zugausfällen.
Fähre stellt Betrieb ein, Zoos, Friedhöfe und Tierparks geschlossen
Die Fähre Gehlsdorf-Kabutzenhof in Rostock stellte den Betrieb wegen des Sturms ein. Geschlossen bleiben der Tierpark in Wolgast (Landkreis Vorpommern-Greifswald), der Zoo in Stralsund und der Zoo in Rostock. "Wir gehen auf Nummer sicher, da wir über einen sehr hohen Baumbestand verfügen und darüber hinaus wahrscheinlich wieder zahlreiche Aufräumarbeiten durch heruntergefallene Äste anfallen", erklärte die Direktorin des Rostocker Zoos, Antje Angeli, die ganztägige Schließung. Die Landeshauptstadt Schwerin schloss den Waldfriedhof und den Alten Friedhof. Äste könnten herabfallen oder Bäume umstürzen, teilte die Stadtverwaltung mit.
Windgeschwindigkeiten bis 110 km/h möglich
Der Sturm zieht im weiteren Tagesverlauf von West nach Ost und kann nach Angaben des NDR Wetterstudios auf Hiddensee orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten bis zu 110 Kilometern pro Stunde erreichen. Die Polizei appellierte an Auto- und Lkw-Fahrer, extrem vorsichtig und vorausschauend zu fahren. Wer in den kommenden Stunden nicht dringend fahren müsse, sollte möglichst zu Hause bleiben.
