Erstmals SPD-Landrat in Vorpommern-Rügen
In drei Landkreisen in Mecklenburg-Vorpommern haben die Wähler bei Stichwahlen am Sonntag neue Landräte gewählt. Die größte Überraschung gab es dabei im Landkreis Vorpommern-Rügen. Erstmals stellt die SPD ab Oktober den obersten Verwaltungschef.
SPD gewinnt in CDU-Hochburg
Der Landkreis Vorpommern-Rügen gilt traditionell als CDU-Hochburg, Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dort ihren Wahlkreis. Dieses Mal hat es nicht gereicht, die Wahlberechtigten haben sich für die "Kerth-Wende" entschieden - mit diesem Slogan hatte der künftige Landrat Stefan Kerth während des Wahlkampfes geworben. SPD-Generalsekretär Julian Barlen kommentierte den Wahlausgang am Wahlabend und sprach in diesem Zusammenhang von einer "richtigen Sensation" die Kerth gelungen sei.
Deutlicher Abstand zu CDU-Kandidat
Mit knapp 57 Prozent der Stimmen und damit einem deutlichen Abstand, setzte sich Kerth bei der Stichwahl gegen seinen Konkurrenten Andreas Kuhn (CDU) durch. Kuhn bewertete sein Wahlergebnis von rund 43 Prozent aller Stimmen als "erschreckend". Im Gespräch mit NDR 1 Radio MV sagte er, es zeige, dass die CDU beim Wähler nicht mit ihren Themen durchgedrungen sei. Im Wahlgang vor zwei Wochen lag Kuhn noch mit deutlichem Abstand vor Kerth.
Ludwigslust-Parchim bleibt unter SPD-Führung
Auch den Landkreis Ludwigslust-Parchim konnte die SPD am Sonntag für sich entscheiden. Stefan Sternberg (SPD), der Bürgermeister von Grabow, wird damit Nachfolger des scheidenden Amtsinhabers und Parteigenossen, Rolf Christiansen (SPD), der aus gesundheitlichen Gründen nicht wieder angetreten war. Sternberg konnte sich in der Stichwahl klar mit mehr als 63 Prozent gegen den CDU-Kandidaten Klaus-Michael Glaser durchsetzen.
Vorpommern-Greifswald mit deutlichstem Ergebnis
Im Kreis Vorpommern-Greifswald übernimmt Ende Oktober ein Christdemokrat das Amt der scheidenden Landrätin Barbara Syrbe von der Partei Die Linke. Michael Sack ist Bürgermeister von Loitz und seit 2011 Präsident des Kreistages. Knapp 80 Prozent der Wählerinnen und Wähler stimmten für den CDU Mann. Selbst Grüne und Linke hatten ihren Wählern empfohlen, für ihn und damit gegen den Kandidaten der AfD, Axel Gerold zu stimmen.
Wahlbeteiligung bei knapp über 20 Prozent
Mehr als eine halbe Million Mecklenburger und Vorpommern konnten über einen neuen Landrat abstimmen. Die Wahlbeteiligung war mir knapp über 20 Prozent dabei noch geringer als bei der Wahl vor zwei Wochen. Demnach ist nicht einmal jeder Vierte zur Abstimmung gegangen.
