Ein Drittel der Gaststätten in MV wieder offen
Wegen des Coronavirus sind die Gaststätten bundesweit seit Wochen geschlossen - in Mecklenburg-Vorpommern ist die Zwangspause nun vorbei: Am Sonnabend durften die Restaurants im Land wieder aufmachen und Gäste empfangen. Der Präsident des regionalen Branchenverbands Dehoga, Lars Schwarz, ging davon aus, dass zunächst etwa ein Drittel der Wirte diese Gelegenheit genutzt haben. Schwarz bezeichnete den Neustart im Gespräch mit NDR 1 Radio MV als "ersten Lichtblick". Im Gastgewerbe arbeiten je nach Saison bis zu 40.000 Frauen und Männer. Wie viele es nach Corona-Krise sein werden, ist laut Schwarz ungewiss.
Reduzierte Speisekarte
Besser hätten es sich Gastwirte wie Peter Weide im Ostseebad Kühlungsborn nicht wünschen können. Wie in weiten Teilen des Bundeslandes schien nach kühlen Wochen und einem unangenehmen Nordwind die Sonne. Die ersten Stunden des Probelaufs liefen aus Weides Sicht gut. Die aus der Region kommenden Gäste zeigten sich zufrieden - auch wenn sie vom Servicepersonal mit Mundschutz bedient wurden. "Die Ankündigung kam überraschend - auch für unsere Großhändler", sagte Weide. Diese hätten ihre Mitarbeiter erst aus der Kurzarbeit holen müssen. Das hatte für sein Restaurant mit 27 Mitarbeitern zur Folge, dass die Speisekarte auf wenige Gerichte reduziert ist. Die Stimmung unter den Gästen sei dennoch gut gewesen, sie seien froh gewesen, bei dieser Atmosphäre in der Sonne sitzen zu können. "Dann muss es zum Muttertag halt Currywurst und Flammkuchen geben", sagte Weide mit Blick auf den Sonntag.
Betrieb ist an strenge Auflagen geknüpft
Nach wie vor gelten strenge Auflagen für die Gastronomie: So ist der Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten und an einem Tisch dürfen maximal sechs Personen sitzen. Die Restaurants würden deshalb im Schnitt nur etwa die Hälfte der üblichen Gäste bewirten können, sagte Schwarz. Er empfiehlt allen Gästen, vorsorglich zu reservieren - auch wenn dies keinesfalls bei allen Restaurants ein Muss ist. Sie sollten sich auch darauf einstellen, dass zumindest ein Gast pro Tisch seine Kontaktdaten hinterlassen muss. Dies sei wichtig, um im Falle einer Infektion die Ansteckungskette nachvollziehen zu können. Vom 18. Mai an sind in Mecklenburg-Vorpommern Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und Campingplätze wieder nutzbar - zunächst aber nur für Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns. Das touristische Einreiseverbot für Auswärtige endet dann am 25. Mai.
Branchenverband sieht Inlandstourismus als Chance
Der Dehoga hofft auf eine schnelle Erholung der Branche nach dem Ende der Corona-Maßnahmen. Vor allem die Öffnung des Landes für Gäste aus anderen Bundesländern zu Pfingsten wird aufgrund der weiter geltenden Auslandsreisewarnung als Chance für den regionalen Markt gesehen. In den Gaststätten und Hotels in Mecklenburg-Vorpommern arbeiteten nach Angaben des Verbandes bisher 30.000 bis 40.000 Frauen und Männer. Wie viele es nach der Corona-Krise sein werden, ist laut Dehoga ungewiss.
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