Etwa 400 Linden an einer Straße in Jürgenstorf wurden bei einem Sturm beschädigt. © NDR MV Foto: Matthias Tetzlaff

Allee bei Jürgenstorf wegen Sturmschäden gesperrt

Stand: 28.07.2022 16:00 Uhr

An der Mecklenburgischen Seenplatte verursachen Unwetterschäden weiter Verkehrsbehinderungen: Nach der stürmischen Gewitterfront von Montag muss eine ganze Allee für gut eine Woche gesperrt werden. Anwohner sprechen von einem Tornado, der durch den Ort gezogen sei.

Betroffen ist vor allem die Landstraße 203 östlich von Jürgenstorf. Wie ein Sprecher des Landesamtes für Straßenbau Rostock sagte, hat der Sturm dort fast alle 400 Linden stark beschädigt. Experten zufolge droht an mehr als 300 Bäumen Gefahr aus den Baumkronen. Arbeiter müssten sie mit Hubarbeitsbühnen von geschädigten Ästen befreien.

Bürgermeister: "Müssen die Gefahren beseitigen"

Besonders betroffen ist nach Angaben des Jürgenstorfer Bürgermeisters Norbert Köhler (CDU) der Ortsteil Krummsee. "Wir müssen jetzt erstmal sehen, dass wir die Gefahren beseitigen. Die Freiwillige Feuerwehr aus Jürgenstorf hat schon ganz viel Arbeit geleistet. Jetzt geht es darum, dass die Bäume, die die Feuerwehr nicht abfällen konnte, gefällt werden", so Köhler. Es handle sich um insgesamt fünf Bäume.

Anwohner berichten von Tornado in Rottmannshagen

Ebenfalls stark betroffen sei der Ortsteil Rottmannshagen. Dort sei bei einer Blaubeer-Plantage ein Wirtschaftsgebäude stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Bei einem daneben stehenden Wohnhaus wurde das Dach abgedeckt. Der Bewohner wurde durch den Sturm obdachlos. "Der stand am Dienstag schon um 7 Uhr früh bei mir vor der Tür und hat um Hilfe gebeten. Zum Glück konnten wir schnell und unproblematisch helfen", so Köhler. Der Mann habe in Jürgenstorf eine neue Wohnung beziehen können. "Er ist sehr zufrieden und glücklich darüber."

Anwohner, die in der Schneise wohnen, berichteten einer Reporterin von NDR MV Live, dass ein Tornado durch den Ort gezogen sei. Durch den Wind seien Fenster deutlich nach innen gewölbt worden und das Regenwasser sei an den Innenwänden heruntergelaufen. Viele Schäden hätten die Dorfbewohner durch große Hilfsbereitschaft schnell selbst beseitigt.

Belaubte Bäume bieten viel Angriffsfläche

Von Montagabend bis Dienstagfrüh war eine Unwetterfront mit Gewittern, kräftigem Regen und Sturmböen über Mecklenburg-Vorpommern hinweggezogen. Örtlich erreichten die Böen Windstärke zehn und richteten großen Schaden an. Mit ihren vielen Blättern bieten die Bäume derzeit eine große Angriffsfläche für den Wind.

Punktuell schwere Schäden nach Gewitterfront

Schwerpunkte waren die Regionen zwischen Loitz und Greifswald im Osten sowie Dömitz im Südwesten des Landes. Dort hat nach Angaben des Bürgermeisters möglicherweise eine Windhose etwa 100 Bäume abgebrochen. In der Nähe von Jürgenstorf in Rottmannshagen an der L203 war auch das Dach einer Scheune abgedeckt worden. Auch in Vorpommern musste bei Düvier eine Straße gesperrt werden, weil dort ebenfalls mehr als 100 Linden beschädigt worden waren.

Weitere Informationen
Schäden an der Festung Dömitz © Jürn-Jakob Gericke Foto: Jürn-Jakob Gericke

Schwere Schäden durch stürmische Gewitterfront

Unter anderem wurde im vorpommerschen Züssow eine Oberleitung der Bahn beschädigt. In Dömitz fielen rund 100 Bäume um. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 28.07.2022 | 05:30 Uhr

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