Eine Frau putzt sich mit einem Taschentuch die Nase. © picture alliance / photothek | Thomas Trutschel/photothek.de Foto: Thomas Trutschel/photothek.de
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AUDIO: Lebenserwartung für Männer und Frauen sinkt seit der Corona-Pandemie (1 Min)

Rückgang der Lebenserwartung im Norden durch Corona-Pandemie

Stand: 06.09.2023 14:42 Uhr

Der bisherige Trend, dass die Menschen immer länger leben, hat sich in Norddeutschland seit Beginn der Corona-Pandemie umgekehrt. Dies zeigen neue Zahlen zur Lebenserwartung für das Jahr 2022.

Die Lebenserwartung ist für Menschen im ganzen Norden im Vergleich zur Zeit vor Beginn der Corona-Pandemie gesunken. Bei Männern ging sie in Niedersachsen im vergangenen Jahr auf 77,6 und bei Frauen auf 82,4 Jahre zurück, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) mitteilte. Bei den Männern entsprach das einem Rückgang von 0,61 und bei den Frauen von 0,71 Jahren gegenüber 2019.

Günstigere Entwicklung bei den Männern

Für Schleswig-Holstein ergibt sich ein ähnliches Bild, wo sich die Lebenserwartung seit Beginn der Corona-Pandemie ebenfalls verringert hat. Demnach fiel sie bei Männern von 78,33 Jahren im Jahr 2019 auf 77,91 Jahre im vergangenen Jahr, bei Frauen von 83,14 auf 82,30 Jahre. Damit hat sich die Situation bei den Männern in Schleswig-Holstein etwas günstiger entwickelt und lag nur maximal ein halbes Jahr unter dem Wert vor der Pandemie.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern sind Männer offenkundig etwas besser durch die Corona-Pandemie gekommen als Frauen. Wie aus den Berechnungen hervorgeht, war ihre Lebenserwartung 2022 mit 76,4 Jahren etwa ein halbes Jahr niedriger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Die Lebenserwartung der Frauen lag mit 82,4 Jahren zwar noch immer wesentlich höher als die der Männer im Land. Doch der Rückgang fiel im Vergleich zu 2019 (83,2) mit 0,8 Jahren größer aus. Während die Männer im Nordosten im Ländervergleich weiterhin mit die geringste Lebenserwartung haben und mehr als 1,5 Jahre unter dem Bundesdurchschnitt liegen, ist die Lebenserwartung der Frauen nur um 0,4 Jahre geringer als in Deutschland insgesamt.

Grippewelle als weiterer Faktor

Die Lebenserwartung in Hamburg sank seit Beginn der Corona-Pandemie um mehr als ein halbes Jahr. Bei Männern fiel sie von 78,9 auf 78,2, bei Frauen von 83,7 auf 82,8 Jahre. Damit fiel auch in der Hansestadt der Rückgang bei den Frauen etwas stärker aus als bei den Männern. Neben der Corona-Pandemie habe auch die Grippewelle Ende 2022 zum Rückgang der Lebenserwartung beigetragen, hieß es. Hamburg rangiert im Bundesländervergleich im Mittelfeld.

In Deutschland verringerte sich die Lebenserwartung seit Beginn der Corona-Pandemie um mehr als ein halbes Jahr. Laut den aktuellen Berechnungen des BiB sank sie 2022 im dritten Jahr hintereinander. Bei Männern fiel die Lebenserwartung von 78,7 auf 78,1 Jahre, bei Frauen von 83,5 auf 82,8 Jahre. Unter den 13 europäischen Ländern, für die die Zahlen für 2022 bereits ermittelt wurden, hatten nur Männer und Frauen in Schweden sowie Männer in Dänemark und Belgien keine Einbußen bei der Lebenserwartung.

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Dieses Thema im Programm:

NDR Info | 06.09.2023 | 08:30 Uhr

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