Tschentscher: Bei Corona Kurs halten - Neue Teststrategie kommt
Bund und Länder wollen den aktuellen Kurs in der Corona-Pandemie beibehalten. Darauf haben sie sich am Montag geeinigt, wie Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) nach den Beratungen sagte.
Angesichts der sehr hohen Infektionszahlen müsse man unverändert vorsichtig bleiben. Es bleibe bei den bisher geltenden Beschränkungen. Das Expertengremium der Bundesregierung habe jedoch auch deutlich gemacht, dass man trotz in die Höhe schnellender Corona-Infektionszahlen durch die Omikron-Variante ohne weitere Verschärfungen durch die Pandemie kommen könne. Voraussetzung sei, dass es trotz der hohen Neuinfektionszahlen zu einer "nicht überschießenden Zahl an behandlungsbedürftigen Krankenhauspatienten" komme. "Wenn uns das gelingt, können die Maßnahmen bleiben wie sie sind" sagte Tschentscher.
Wenn es sogar gelänge, diese Zahl zu verringern, dann könnten Maßnahmen gelockert werden. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz sei der Maßstab. Wenn diese noch einmal kritisch ansteige, könne es aber andererseits auch sein, "dass wir zusätzliche Beschränkungen beschließen müssen".
Appell: Nicht mit Auffrischungsimpfungen warten
Der Schlüssel zum Erfolg sei weiterhin das Impfen und Boostern, sagte Tschentscher. Derzeit stehe bundesweit genügend Impfstoff zur Verfügung. Tschentscher appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, sich impfen zu lassen. Das sei der beste Schutz gegen eine schwere Corona-Erkrankung. Auch mit Auffrischungsimpfungen solle nicht gewartet werden, bis neue Impfstoffe da sind.
Gesundheitsminister sollen neue Teststrategie erarbeiten
Die Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister von Bund und Ländern seien gebeten worden, eine neue Strategie für Corona-Tests zu erarbeiten. Hintergrund ist die Knappheit von PCR-Tests. Bestimmte Bevölkerungsgruppen sollen angesichts knapper Laborkapazitäten bevorzugt Anspruch auf die besonders genauen Tests bekommen. Dabei geht es laut Tschentscher vor allem um besonders gefährdete Gruppen, bei denen eher ein schwerer Verlauf einer Corona-Erkrankung zu erwarten ist als bei anderen. Außerdem gehe es um das Personal in Kliniken und Pflegeheimen. Tschentscher rechnet damit, dass die neue Teststrategie in etwa sieben bis zehn Tagen vorliegen könnte. Die Länder hätten vom Bund jedoch auch gefordert, die PCR-Testkapazitäten schnellstmöglich zu erhöhen.
Bei positivem Test zehntägige Isolation
Wegen der aktuell knappen Kapazitäten rief auch Hamburgs Gesundheitsbehörde dazu auf, bei roter Corona-Warn-App oder zum sogenannten Freitesten nach Infektion Antigen-Schnelltests zu nutzen. Bei einem positiven Schnelltest sollen sich die Bürgerinnen und Bürger nach geltenden Regeln für zehn Tage isolieren. "Diese Dauer sollten sie einhalten, auch wenn eine Bestätigung der Infektion mit höchster Gewissheit nicht erfolgt, beispielsweise, weil kurzfristig kein PCR-Test verfügbar ist", sagte Behördensprecher Martin Helfrich. Die Isolation könne aber beendet werden, wenn man mindestens zwei Tage keine Symptome habe und ein dann durchgeführter erneuter Schnelltest in einem zertifizierten Testzentrum negativ ausfalle.
Nächste Bund-Länder-Beratungen am 16. Februar
Hamburgs Bürgermeister appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, Kontakte einzuschränken und wenn möglich im Homeoffice zu arbeiten. Außerdem sollten sie wann immer es möglich sei eine FFP2-Maske tragen. Diese biete einen guten Schutz gegen die mittlerweile vorherrschende Omikron-Variante des Coronavirus. Laut Tschentscher sollen die nächsten Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Lage am 16. Februar stattfinden.
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