Hilfe zur Selbsthilfe: Kitas kümmern sich um Schnelltests
Eine Kita in Hamburg-Bramfeld hat sich auf eigene Kosten Corona-Schnelltests organisiert, dafür mussten die Erzieherinnen von einem Arzt geschult werden. Die Sozialbehörde ist mit ihren Plänen zur Kita-Öffnung indes noch nicht fertig.
Die Sorge vor einer Corona-Infektion schwingt in ihrem Alltag ständig mit - trotz kleinen Gruppen und Maske in den Innenräumen - ganz schützen, können sich Erzieherinnen und Erzieher während der Arbeit mit Kindern nicht. "Ich kann sie ja nicht wegschieben, wenn sie zu mir kommen, ich nehme sie auf den Arm, sie halten meine Hand und fassen mir ins Gesicht, es ist schon sehr eng", sagt Erzieherin Stephanie Gonser.
Schnelltest-Schulung beim Arzt
Die Kita MouseHouse in Bramfeld braucht endlich mehr Sicherheit: Mithilfe von wöchentlichen Schnelltests auf eigene Kosten. HNO-Arzt André Kühnel schult vier Erzieherinnen, wie sie sich gegenseitig fachgerecht testen können. In mehr als zehn Kitas hat der Arzt in den vergangenen zwei Wochen Beschäftigte geschult. Zugleich ist er selbst Geschäftsführer einer Kita, musste im Januar miterleben, wie die Pandemie seine Einrichtung komplett lahmlegte.
Viele Kontakte in der Kita
Bis heute seien seine Mitarbeitenden belastet. Eine Erfahrung, die er anderen Kitas ersparen will: "In der Kita finden wahnsinnig viele Kontakte statt: Von Kindern, Erziehern, Eltern. Wenn da eine Infektion ausbricht, dann helfen diese Schnelltests aufzudecken und eventuell abzukürzen. Ich finde, dass die Behörde eben genau diese Tests zwei Mal die Woche bereitstellen muss, das hätte schon viel früher passieren müssen", sagt Kühnel.
Kita will nicht warten
Doch ob und wann Schnelltests, die eine Schulung erfordern, flächendeckend in Kitas kommen, ist weiterhin unklar. Ebenso sieht es mit den gerade zugelassenen Selbsttests aus, die bereits verbindlich für Schulen zugesagt wurden. Kitaleiterin Sabine Zippel will nicht länger warten: "Von staatlicher Seite wissen wir nicht, wann die ersten Selbsttests kommen werden, von daher ist es für uns sehr wichtig, proaktiv selber ausbilden zu lassen und Montag selber beginnen zu können."
Sozialbehörde plant noch
Hamburgs Erzieherinnen und Erzieher können sich aktuell mit Voranmeldung per PCR-Test in Hamm testen lassen - das sei unpraktikabel, klagen Verbände. Sollten nach dem 7. März die Kitas öffnen, müsse die Sozialbehörde für Tests in den Kitas sorgen: "Wir haben ja sowohl die Planung was die nächsten Schritte in der Kita-Öffnung selbst, als auch Teststrategie angeht, noch nicht abgeschlossen. Es wird aber darüber nachgedacht, welche Möglichkeiten bestehen, klar ist, weitere Schritte gen Normalbetrieb werden von Teststrategie begleitet werden", sagt Martin Helfrich, Sprecher Sozialbehörde.
