Hapag-Lloyd-Chef: Noch länger Verzögerungen bei Transporten
Überlastete Containerterminals sorgen wohl noch bis Mitte dieses Jahres für Verzögerungen im Welthandel. Davon geht der Chef der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd, Rolf Habben Jansen, aus.
Wochenlange Wartezeiten, um einen Container an Bord eines Schiffes zu bekommen, explodierende Preise für Transporte über die Weltmeere: Damit habe keiner gerechnet, sagte Habben Jansen. Während andere Branchen wie die Gastronomie in der Corona-Krise am Boden liegen, verzeichnen die Contaienreedereien einen nie dagewesenen Boom. Hapag-Lloyd hat erst vor wenigen Tagen angekündigt, dass sich der Gewinn im ersten Quartal dieses Jahres verachtfacht - verglichen mit 2020.
Geld fließt in Waren statt in Reisen
Die Ursachen dafür seien vielfältig, so Habben Jansen. In den westlichen Industrieländern könne kaum noch jemand Geld fürs Reisen oder fürs Ausgehen ausgeben, stattdessen wird mehr in Waren und in das Leben zu Hause investiert. Von Unterhaltungselektronik über Sportartikel bis hin zu Möbeln und Spielzeugen. Inzwischen sind die Schiffskapazitäten knapp, besonders in Nordamerika kommen Häfen kaum noch hinterher, Schiffe abzufertigen. In Europa und in Hamburg, so Habben Jansen, gebe es dagegen noch kaum Staus in den Häfen.
Hapag-Lloyd profitiere derzeit von der massiven Nachfrage nach Containertransporten, sagte Habben Jansen. Er wies aber auch darauf hin, dass in den vergangenen zehn Jahren auch so manche Durststrecke habe überwunden werden müssen.
