Hamburger Intensivstationen: Lage wird angespannter
Die Lage auf den Intensivstationen der Hamburger Krankenhäuser wird ernster. Auch in der Hansestadt werden wegen schwerstkranker Corona-Patientinnen und -Patienten die Betten knapp.
Laut Online-Intensiv-Register waren am Donnerstagnachmittag nur noch 60 Betten frei. Das sind zehneinhalb Prozent aller Intensivbetten und so wenig wie aktuell nirgendwo in Deutschland. Unter anderem das AK St. Georg hat weiterhin keine freien Kapazitäten. Sollte sich die Situation in Hamburg zuspitzen, könnte es eine staatliche Verordnung geben, dass einzelnen Kliniken planbare Operationen verboten werden.
Suche nach freien Betten
Anrufe in mehreren Kliniken bestätigen das Bild. Auf Nachfrage von NDR 90,3 heißt es: Die Ärztinnen und Ärzte müssten manchmal stundenlang mit ihren Kolleginnen und Kollegen in anderen Krankenhäusern reden, um doch noch ein freies Intensiv-Bett für einen Patienten zu finden. Und Kliniken, die noch Kapazitäten haben, würden darum kämpfen, die Reserven nicht herzugeben, um nicht selbst in Bedrängnis zu geraten.
Bei einer Online-Pressekonferenz der Hamburger Krankenhausbewegung hatten am Mittwoch mehrere Pflegekräfte über ihre Arbeit berichtet. Manchmal müsste sich eine Pflegekraft inzwischen um drei bis vier Intensiv-Patientinnen und -Patienten kümmern. Das sei kaum noch zu schaffen.
Etwas Entspannung zu Weihnachten?
Die Intensivmedizinerinnen und -mediziner rechnen aber damit, dass sich die Lage über die Weihnachtstage entspannt, weil Krankenhäuser dann fast nur noch Notfälle behandeln und es keine geplanten Operationen gibt. Und sie betonen: Die Krankenhäuser in Deutschland brauchen zurzeit keine Entscheidung zu treffen, ob sie Patientinnen oder Patienten abweisen
