Hamburg errichtet Impfzentrum in den Messehallen
In den Hamburger Messehallen können sich bald mehr als 7.000 Menschen täglich gegen Corona impfen lassen.
Der Aufbau des Impfzentrums hat bereits begonnen - ab Mitte Dezember könnte es losgehen. Alles soll bereit sein, wenn der erste Impfstoff nach Hamburg kommt. "Sobald ein Impfstoff angeliefert werden kann, werden wir in Hamburg mit den Impfungen beginnen", sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Donnerstag. Noch sei offen, wann genau gestartet werden kann und wie viel Impfstoff bereitstehen werde.
Leonhard betonte, wenn ein Impfstoff in Deutschland zugelassen sei, dann sei er auch sicher. Über das kommende Jahr hinweg werde auch immer mehr Impfstoff zur Verfügung stehen.
Medizinisches Personal zuerst
Das Impfzentrum bedeutet für Hamburg eine große logistische Herausforderung. Das beginnt mit dem Präparat selbst: Er muss tiefgekühlt und sicher gelagert werden. Dann muss organisiert werden, wer sich wann impfen lassen kann. Wie überall in Deutschland sind auch in Hamburg erst einmal die Menschen dran, die in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeheimen arbeiten. Dann kommen Polizei und Feuerwehr dran sowie diejenigen, die dafür sorgen, dass Wasser und Strom fließen. Und natürlich auch die Menschen, die besonders gefährdet sind durch das Virus.
Die Sozialbehörde ist dabei, den Einsatz von mobilen Impf-Teams zu planen, die beispielsweise in Pflegeheime gehen. Dafür braucht es aber einen Impfstoff, der nicht so aufwendig gelagert werden muss.
Nur mit Anmeldung und Termin
Ohne Termin und Anmeldung gibt es keine Impfung im Impfzentrum, wie die Sozialbehörde erklärte. Impfberechtigte Personen sollen sich über ein Online-Tool oder ein eigens aufgebautes Callcenter anmelden. Dort werde die Terminvereinbarung abgewickelt, die Impfberechtigung überprüft und ein Termin vor Ort im Impfzentrum vereinbart. Es ist laut Behörde damit zu rechnen, dass zwei Impfungen erforderlich sein werden.
Organisiert wird die Arbeit im Impfzentrum in den Messehallen von der Kassenärztlichen Vereinigung im Auftrag der Stadt. Eine Impfung ist freiwillig.
Kritik von CDU und Linken
Die CDU-Fraktion kritisierte das Impfkonzept als unzureichend. "Während andere Bundesländer bereits vor Tagen konkretere Pläne veröffentlicht haben, sind die Informationen, die der Senat bekannt gegeben hat, sehr spärlich", sagte der gesundheitspolitische Sprecher Stephan Gamm. Auch wenn noch nicht feststehe, wie viel Impfstoff zu Beginn zur Verfügung stehen werde, "erscheinen die bis zu 7.000 Impfungen in den Messehallen am Tag bei rund 1,85 Millionen Einwohnern als viel zu gering."
Ähnlich kritisch äußerten sich die Linken. Sie verlangen weitere Impfzentren in Harburg und Bergedorf. "Besonders ältere Menschen, die zu Risikogruppen gehören, sind häufig in ihrer Mobilität eingeschränkt", sagte der Linken-Gesundheitsexperte Deniz Celik.
