Zu wenig Sauerstoff in der Elbe: Größtes Fischsterben seit Langem
Seit rund vier Wochen herrscht in der Elbe und im Hamburger Hafen akuter Sauerstoffmangel. Umweltschützende sprechen inzwischen vom größten Fischsterben seit Langem.
"Die Elbe röchelt", sagt Klaus Baumgart vom Förderkreis "Rettet die Elbe". Und die Umweltbehörde bestätigt, dass das Sauerstoffloch in diesem Jahr deutlich größer ist als in den vergangenen Jahren. Nach Angaben von Umweltschützenden ist es zeitweise mehr als 40 Kilometer lang. Es erstreckt sich von der Bunthäuser Spitze im Süden Hamburgs bis zur Landesgrenze bei Wedel. Die Grenze, unterhalb der Fische nicht richtig atmen können, liegt bei vier Milligramm Sauerstoff pro Liter.
Tote Fische werden angespült
Die Folge: Seit mehreren Wochen werden immer wieder tote Fische angespült. Selbst große Störe, die erst vor wenigen Jahren wieder an der Elbe angesiedelt wurden. Mehrere Fischer berichten im Gespräch mit NDR 90,3, dass sie schon vor Wochen aufgehört haben, auf Hamburger Gebiet und weiter stromabwärts ihre Netze auszuwerfen.
Steigende Temperaturen angesagt
Seit einigen Tagen steigen die Sauerstoffmengen zwar zeitweise wieder leicht über den kritischen Wert von vier Milligramm pro Liter. Aber Vertreterinnen und Vertreter von Umweltverbänden befürchten, dass sich das bald wieder ändert, weil für längere Zeit steigende Temperaturen vorhergesagt sind. Umweltschützende machen für das große Sauerstoffloch unter anderem die Elbvertiefung verantwortlich, die Umweltbehörde sieht eine Ursache auch darin, dass wenig Wasser vom Oberlauf der Elbe kommt.
