Vonovia drosselt Heizungstemperatur in Hamburger Wohnungen
Vonovia hat angekündigt, dass auch in den Wohnungen des Immobilienkonzerns in Hamburg die Temperatur an den Gas-Zentralheizungen abgesenkt wird, um Energie zu sparen.
Nachts zwischen 23 und 6 Uhr wird es dann in den Räumen nicht wärmer als 17 Grad Celsius. Tagsüber wird aber wie gewohnt geheizt. Die Mieterinnen und Mieter müssen mit der Umstellung vor Beginn der Heizperiode rechnen, heißt es bei Vonovia. Man werde die Temperatur umstellen, wenn die Heizungsanlagen routinemäßig gewartet werden. Bis zu acht Prozent Gas hofft man so einzusparen.
Auch SAGA passt Heizungsanlagen an
Auch die Hamburger Wohnungsbaugesellschaft SAGA kündigte an, in ihren 137.000 Wohnungen die Heizungstemperatur herunter zu regeln. Die Vorlauftemperatur der Heizungsanlagen soll in diesen Tagen auf maximal 22 Grad festgelegt werden. Damit will die SAGA zur Reduzierung des Energieverbrauchs beitragen. Die Warmwasserversorgung läuft bei SAGA und bei Vonovia erstmal weiter wie bisher - keine Einschränkungen also beim Duschen oder Baden.
Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen, geht davon aus, dass man sich in den kommenden Monaten aber weiter einschränken muss. Entscheidend seien dabei die Fragen, was am meisten bringe und was am wenigsten wehtue.
Kritik vom Mieterverein zu Hamburg
Der Mieterverein zu Hamburg kritisierte am Donnerstag, dass die Einschränkungen am eigentlichen Problem vorbeigingen. Er forderte, dass die Wohnungswirtschaft den energetischen Zustand ihrer Wohnungen verbessert. "Wenn so wie jetzt die Mindesttemperatur, die erreicht werden kann im Raum, abgesenkt wird, dann ist das eine Bevormundung der Menschen, die in den Wohnungen wohnen. Das sollten sie sich maximal so gefallen lassen, dass immer noch die vertraglich geschuldete Raumtemperatur von 20 Grad erreicht wird", sagte Rolf Bosse vom Mieterverein. Für den Fall, dass eine höhere Temperatur notwendig sei, um Schimmel zu vermeiden, müsse das auch gewährleistet werden, so Bosse weiter.
Auch ein Vertreter des Deutschen Mieterbunds übte auf Anfrage von tagesschau.de Kritik an der nächtlichen Herabsetzung der Heiztemperatur und bezeichnete das Vorgehen von Vonovia als "unzulässig".
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