Vier Corona-Patienten aus Bayern in Hamburg eingetroffen
Wegen voller Intensivstationen im Süden und Osten Deutschlands werden Patienten und Patientinnen in andere Bundesländer gebracht. Hamburg hat jetzt vier Corona-Erkrankte aus Bayern aufgenommen.
Die ersten zwei Intensivpatienten aus dem Süden landeten mit einer Maschine des ADAC am späten Freitagabend am Flughafen Fuhlsbüttel. Bei Temperaturen um die drei Grad und Regen wurden sie von Sanitätern und Ärzten in weißen Schutzanzügen begleitet. Ein Erkrankter wurde in das Universitätsklinikum Eppendorf, der andere in das AK Barmbek gebracht. Am Sonnabend wurden zwei weitere Patienten in Hamburg in Empfang genommen.
"Noch voll aufnahmefähig"
Die Aufnahme der Menschen aus Bayern sei für die Hamburger Krankenhäuser momentan kein Problem, sagte Florian Bornitz vom AK Barmbek. "Wir sind im Moment noch voll aufnahmefähig, wir können perspektivisch auch noch mehr schwerkranke Intensivpatienten übernehmen."
50 bayerische Patienten werden verlegt
Insgesamt sollen 50 bayerische Patientinnen und Patienten in andere Bundesländer verlegt werden, wie viele davon nach Hamburg kommen, ist noch unklar. Aus Thüringen werden Betroffene nach Niedersachsen gebracht. Mecklenburg-Vorpommern nimmt Intensivpatienten und -patientinnen aus überlasteten Kliniken in Sachsen auf.
Grundlage für den Einsatz ist das sogenannte Kleeblatt-System für eine bundesweite Verteilung von Patienten und Patientinnen aus einzelnen Regionen, in denen der Kollaps von Krankenhäusern droht. Eine Verlegung von Patienten und Patientinnen mit anderen Erkrankungen ist nach einem Kriterienkatalog der Intensivmedizinervereinigung Divi nur in Ausnahmefällen vorgesehen. Das Konzept war im Frühjahr 2020 unter dem Eindruck der ersten Corona-Welle ins Leben gerufen worden.
