Verkehrsausschuss lehnt generelles Tempo 30 in Hamburg ab
In Hamburg wird Tempo 30 nicht zur Regelgeschwindigkeit. Im Verkehrsausschuss am Donnerstag scheiterte dazu ein Antrag der Linken, obwohl in Deutschland immer mehr Städte weg wollen von der Höchstgeschwindigkeit 50 in geschlossenen Ortschaften.
Nur noch im flotten Radfahrtempo unterwegs auf den Hauptstraßen? Ein bundesweites Bündnis fordert das und mit ihm 170 Städte, darunter Berlin, Köln und Frankfurt. Dort stimmten linke und grüne Politikerinnen und Politiker für die Umkehr: Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit, Tempo 50 nur auf definierten Strecken.
Grüne lenkten auf SPD-Linie ein
Hamburgs rot-grüne Regierung hat darüber gerungen, obwohl im Koalitionsvertrag Tempo 50 festgelegt ist. Die Grünen lenkten dann doch auf die SPD-Linie ein. Verkehrsexperte Ole Thorben Buschhüter (SPD) sagte, dass es sich bei 30 Stundenkilometern auf Hauptstraßen für Autos lohne, auf die genauso langsamen Wohnstraßen auszuweichen. Zudem würden Busse und Blaulichtfahrzeuge ausgebremst.
Tempo 30 bereits auf über 60 Prozent der Straßen
Rot-Grün will aber dafür sorgen, dass die Bundesgesetze mehr Tempo-30-Zonen erlauben. In Hamburg sind bereits über 60 Prozent der Straßen auf Tempo 30 beschränkt.
Harsche Kritik kommt vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND): Hamburgs SPD sei ihre Profilierung wichtiger als Verkehrssicherheit, weniger Lärm und Schadstoffe.