Ukraine-Angriff: Proteste vor russischem Generalkonsulat
Angesichts der russischen Invasion in die Ukraine haben am Donnerstag mehrere Hundert Menschen vor dem Generalkonsulat der Russischen Föderation in Hamburg für Frieden demonstriert. In der Nacht zu Freitag gab es eine Mahnwache.
Am frühen Abend trafen sich dort nach Angaben einer Polizeisprecherin rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer Kundgebung. Dazu hatte die Hamburger Linksfraktion unter dem Motto "Nein zum Krieg, nein zum Völkerrechtsbruch durch Russland" aufgerufen. "Wir lehnen Krieg als Mittel der Politik ab", hieß es in einer Mitteilung der Partei. Der russische Präsident Wladimir Putin habe deutlich gemacht, dass er einen aggressiven Nationalismus vertrete. "Dem stellen wir uns entgegen. Sicherheit und Souveränität der Ukraine müssen wiederhergestellt werden", hieß es in der Mitteilung weiter.
Kritische Stimmen gegenüber der Linken
Einige Demonstrantinnen und Demonstranten übten allerdings auch Kritik an der Linken. Sie warfen der Partei zu spät zu handeln. "Wo wart ihr vor Monaten? Warum habt ihr nicht damals schon protestiert, als klar war, was Putin vorhat?" - war von Teilnehmende zu hören. Einige warfen der Partei auch vor, bislang einen zu Russland-freundlichen Kurs gefahren zu sein.
Ukrainische Community ruft auch zur Demo auf
Schon am Mittag hatten sich mehr als 100 Menschen vor dem Konsulat eingefunden. Sie kamen mit Plakaten und ukrainischen Flaggen zur russischen Vertretung auf der Uhlenhorst. Auf ihren Schildern stand "Putin, Hands off Ukraine!", "Peace, no war, Mr. Putin" oder "Stop the war". Sprechchöre riefen "Putin ist ein Terrorist." Angemeldet war die Demonstration von einer Person der ukrainischen Community in Hamburg.
Auch belarussische Flaggen sind zu sehen
Einige Demonstranten trugen auch belarussische Flaggen. Sie gingen auf Distanz zum dortigen Machthaber Alexander Lukaschenko, einem Verbündeten des russischen Präsidenten Putin in dem Konflikt. "Lukashenko is not Belarus" stand auf ihren Schildern.
Blumen vor dem ukrainischen Konsulat
Vor dem ukrainischen Generalkonsulat drückten Menschen ihre Anteilnahme aus. Auf der Treppe und am Geländer zum Eingang wurden Blumen niedergelegt. Eine Frau entzündete zwei Kerzen. Danach wollte sie eigenen Angaben zufolge zum russischen Konsulat weiterziehen, um dort gegen den Angriff auf die Ukraine zu protestieren.
Bereits am Mittwochabend hatten sich dort rund 200 Menschen zu einer Solidaritätskundgebung versammelt. Aufgerufen zu der Kundgebung hatten die Hamburger Jugendorganisationen von SPD, Grünen, CDU und FDP. Auf Plakaten war zu lesen: "Kein Krieg in der Ukraine" oder "Stop Putin".
