Die U3 zwischen der Haltestelle Rödingsmarkt und Rathaus. © imago images / Hoch Zwei Stock/Angerer Foto: Angerer

U-Bahn-Linie 3 wird in der Innenstadt für 14 Monate gesperrt

Stand: 12.01.2021 08:20 Uhr

Die U-Bahn-Linie 3 wird in der Hamburger Innenstadt für längere Zeit nicht befahrbar sein. Die Hochbahn saniert die Strecke zwischen Hauptbahnhof und Baumwall. 14 Monate lang werden die Haltestellen Mönckebergstraße, Rathaus und Rödingsmarkt nicht angefahren.

Die Sperrung der U3 in der Innenstadt beginnt am 1. Februar und soll den Planungen zufolge bis Ende März 2022 dauern. Ziel der Hochbahn ist es, so viele Maßnahmen wie möglich zu bündeln, um die lange Betriebsunterbrechung optimal zu nutzen.

Tunneltrog wird erneuert

Ein verrotteter Eichenpfahl des U-Bahntunnels der Linie 3 in der Hamburger Innenstadt
Solche verotteten Eichenpfähle im U-Bahn-Tunnel machen die Sanierung notwendig.

Herzstück des Projekts ist den Angaben zufolge die vollständige Erneuerung des sogenannten Tunneltrogs hinter der Haltestelle Rathaus, über den die U3 an die Oberfläche und dann zur Haltestelle Rödingsmarkt fährt. Er muss abgebrochen und durch einen kompletten Neubau ersetzt werden. Der U-Bahn-Tunnel neben dem Mönkedammfleet liegt im Wasser und steht auf alten Eichenpfählen, die verrotten. Die alten Holzpfähle werden durch 120 Mikro-Pfähle aus Stahl ersetzt. Für die Erneuerung muss das Mönkedammfleet trockengelegt werden. Um den Wasserspiegel abzusenken, wird ein spezieller Damm errichtet.

Barrierefreier Ausbau von U-Bahn-Stationen

Auf der mehr als 100 Jahre alten U3-Strecke durch die Innenstadt werden nicht nur marode Tunnel und Viadukte saniert. Die Hochbahn will während der Bauzeit auch weitere Arbeiten erledigen. Die Haltestelle Rödingsmarkt wird saniert, ebenso wie die Brücke über die Willy-Brandt-Straße. Außerdem werden die Haltestelle Rathaus und Mönckebergstraße barrierefrei ausgebaut. Jens-Günter Lang, Technik-Vorstand der Hochbahn, erklärte: "In der Bauzeit, deren Länge durch die Trogsanierung vorgegeben ist, setzen wir alle Maßnahmen um, die ansonsten in den kommenden Jahren angefallen wären."

Für die Arbeiten muss laut Hochbahn zwischen März und August oberirdisch auch die Mönckebergstraße auf Höhe des Levantehauses für sechs Monate gesperrt werden.

Diese U3-Haltestellen werden gesperrt

In der Vor-Coronazeit waren auf dem betroffenen Streckenabschnitt täglich rund 60.000 Fahrgäste unterwegs. Aktuell sind es deutlich weniger, etwa die Hälfte. Die Hochbahn empfiehlt während der Sperrung im Innenstadtbereich Busse zu nutzen oder frühzeitig auf andere U-Bahn-Linien oder die S-Bahn umzusteigen, um Fahrziele in der Innenstadt zu erreichen. Fahrgäste der U3 können aus dem Osten kommend bis zum Hauptbahnhof und aus dem Westen kommend bis zu den Landungsbrücken fahren und dort in andere Linien umsteigen.

Ein Ersatzverkehr mit Bussen ist nicht geplant. Lang sagte: "Es macht an der Stelle einfach keinen Sinn, parallel auf der Steinstraße eine weitere Ersatzlinie zu fahren, weil das Bus-Angebot einfach so dicht und gut ist, in so kurzem Takt." Ein zusätzliches Angebot sei nicht erforderlich.

Kosten in Höhe von 86 Millionen Euro

Die Investitionen belaufen sich nach Angaben der Hochbahn auf 86 Millionen Euro. Davon entfallen auf die Sanierungsarbeiten 60 Millionen Euro, für den barrierefreien Ausbau der Haltestelle Rathaus werden 10 Millionen Euro veranschlagt, für den Ausbau der Station Mönckebergstraße 16 Millionen Euro.

Weitere Informationen
Eine U-Bahn fährt auf dem Hafenviadukt an den Hamburger Landungsbrücken vorbei. © Hamburger Hochbahn

Hamburg auf der Bahnlinie U3 erkunden

Die mehr als 100 Jahre alte Hamburger Linie U3 ist eine der interessantesten U-Bahnstrecken Deutschlands. Sie verläuft die meiste Zeit oberirdisch und führt am Hafen vorbei. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 12.01.2021 | 08:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Öffentlicher Nahverkehr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Die estnische Premierministerin Kaja Kallas hält nach der Überreichung des Marion-Dönhoff-Preises ihre Dankesrede. © Markus Scholz/dpa

Marion-Dönhoff-Preis für Estlands Regierungschefin Kallas

Bei der Preisverleihung in Hamburg forderte Kallas ein Tribunal zur Bestrafung der Verantwortlichen für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. mehr