Im Diekmoor in Langenhorn will der Bezirk Hamburg-Nord neue Wohnungen bauen.

Streit über geplantes Neubaugebiet in Langenhorn geht weiter

Stand: 18.05.2022 07:44 Uhr

Die Planung des Neubaugebiets Diekmoor in Langenhorn sorgt für Unruhe im Hamburger Bezirk Hamburg-Nord. Rund 700 Wohnungen sollen dort entstehen. Teile eines Landschaftsschutzgebietes müssen möglicherweise dafür weichen.

Der Bezirk Hamburg-Nord startete die Bürgerbeteiligung am Dienstagabend mit einer Infoveranstaltung. Die Auftaktveranstaltung lief erst wenige Minuten, da meldeten sich erste Gegnerinnen und Gegner der Bebauung zu Wort. Im Laufe der Präsentation gab es immer wieder laute Zwischenrufe. Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz (Grüne) zeigte sich davon wenig überrascht: "Dass diese Bebauung kein Spaziergang wird, das war von Beginn an allen klar", sagte er. Allerdings stehe das Diekmoor bereits seit Jahren als potenzielles Neubaugebiet im Flächennutzungsplan. Laut Werner-Boelz ist es die letzte große Fläche im Bezirk, auf der man gegen die immer weiter steigenden Mieten in Hamburg ankämpfen könne.

Kritiker: Naturfläche wichtig

Noch steht die Planung ganz am Anfang. Bis zum kommenden Frühjahr verspricht der Bezirk in mehreren Schritten auch die Bürgerinnen und Bürger und ihre Bedenken einzubeziehen. Mitglieder der Initiative "Rettet das Diekmoor" kritisierten, dass es bei der Beteiligung nur noch darum geht, wie gebaut wird, aber nicht ob gebaut wird. Sie betonen, dass die Naturfläche wichtig im Kampf gegen den Klimawandel sei und wollen sie erhalten.

Senat unterstützt Pläne für Bebauung

Dort, wo jetzt teilweise noch Kleingärten stehen, sollen 700 Wohnungen hin - davon rund 400 Sozialwohnungen. Auf Bitte des Bezirks Hamburg-Nord hatte der Senat im vergangenen Jahr erklärt: Die potenzielle Neubaufläche im Diekmoor habe eine "gesamtstädtische Bedeutung". Gegnerinnen und Gegner kritisieren, sie hätten es deshalb schwerer, gegen die Pläne vorzugehen.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 18.05.2022 | 08:00 Uhr

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