Radfahrer fahren während einer Pop-up Radwegaktion auf einer für sie reservierten Spur der Reeperbahn. © dpa Foto: Markus Scholz

Bündnis für Rad- und Fußverkehr in Hamburg startet

Stand: 18.05.2022 05:57 Uhr

In Hamburg haben sich jetzt 28 Institutionen, darunter Bezirke und Behörden, zu einem Bündnis für Rad- und Fußverkehr zusammengeschlossen. Sie sollen sich künftig verstärkt für den Fuß- und Radverkehr einsetzen.

Am Dienstag wurden die Ziele des neuen Bündnisses im Rathaus vorgestellt. Dabei gab Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) die Richtung vor: der Anteil des Bus-, Bahn- Rad- und Fußverkehrs in Hamburg müsse konsequent erhöht werden. Dass das möglich sei, habe sich schon gezeigt. In den vergangenen zehn Jahren habe sich der Radverkehr in Hamburg verdoppelt.

Tschentscher: Nur aufs Auto zu setzen ist unrealistisch

Der Bürgermeister erteilte denjenigen einen Absage, die nur aufs Auto setzen. Tschentscher sagte, er wundere sich, dass in verkehrspolitischen Debatten von Einzelnen immer noch der Eindruck vermittelt werde, "dass es möglich sein muss für alle, jederzeit überall mit dem Auto hinzukommen". Eine solche Vorstellung sei unrealistisch.

Ausbau der Velorouten und ein neuer Typ Radweg

Der Anteil des Radverkehrs soll also weiter wachsen - auf künftig 25 bis 30 Prozent am gesamten Verkehr. Dazu setzt Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) unter anderem auf mehr Abstellplätze für Räder, auf den Ausbau des Velorouten-Netzes und einen neuen Typ Radweg: "Wir haben den ersten Kopenhagener Radweg in Hamburg jetzt auf 800 Meter fertig gebaut an der Elbchaussee, wo es genau darum geht, zwischen Rad und Auto eine Kante von zu setzen." Denn das zeigen Umfragen: wenn sich Menschen auf dem Rad sicher fühlen, dann steigen sie auch lieber um. Auch der Fußweg soll deshalb an manchen Stellen besser von den Radwegen getrennt werden.

Kritik von der Opposition

Die verkehrspolitische Ausrichtung des Senats sorgt für Kritik. Die Interessen derjenigen, die auf das Auto angewiesen seien, werden ignoriert, bemängelte die CDU. Sie forderte einen Generalverkehrsplan. Die AfD sprach davon, dass Rot-Grün die Autos verhasst seien und es bei der "sogenannten Mobilitätswende" nur darum ginge, den Autoverkehr so stark wie möglich einzugrenzen. Wenig Neues sah man bei der FDP im Konzept des Senats. Unklar bleibe, wie der Verkehr zu Fuß berücksichtigt werde.

Das ist auch ein Kritikpunkt der Initiative, die sich genau dafür einsetzt: Wir vermissen konkrete Angaben für die umweltfreundlichste Art der Fortbewegung - den Fußverkehr - erklärte der Verein Fuss e.V..

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 18.05.2022 | 06:00 Uhr

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