St. Pauli-Freikarten: Disziplinarverfahren gegen Generalstaatsanwalt
Hamburgs Justizbehörde hat ein Disziplinarverfahren gegen Generalstaatsanwalt Jörg Fröhlich eingeleitet. Dies hat Fröhlich selbst beantragt. Es geht um die Affäre um Fußball-Freikarten für den jetzigen Innensenator Andy Grote (SPD).
Hat Hamburgs Generalstaatsanwalt Politiker unrechtmäßig geschützt? Diesen Vorwurf hatten Medien erhoben. Sie berufen sich auf einen internen Aktenvermerk der Staatsanwaltschaft. Danach soll sich Jörg Fröhlich im Juli 2019 gegen Hausdurchsuchungen ausgesprochen haben - bei Andy Grote, damals Bezirkschef Mitte, beim früheren Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) und Polizeipräsident Rolf Martin Meyer.
Disziplinarverfahren kein Schuldeingeständnis
Der Vorwurf: Korruption, weil sie VIP-Karten des FC St. Pauli angenommen haben sollen. Angeblich verhinderte der Generalstaatsanwalt die Durchsuchung, um eine "politische Krise" vor der Bürgerschaftswahl 2020 zu verhindern. Dass Fröhlich ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst unterstützt, ist kein Schuldeingeständnis, so die Justizbehörde.
Unabhängiger Jurist soll den Fall aufklären
Vielmehr betont die Behörde, man komme seiner Fürsorgepflicht nach. Da der Bedienstete entlastet wird, falls sich der Verdacht eines Dienstvergehens nicht bestätigt." Andererseits spricht die Justizbehörde von "Anhaltspunkten, die den Verdacht eines Dienstvergehens rechtfertigen". Aufklären soll es nun ein Jurist, der nicht zur Justizbehörde gehört.
