Russland-Reise von Petersen sorgt für Ärger in der AfD
In der Hamburger AfD gibt es Ärger über die Russland-Reise einer Abgeordneten. Wie die Fraktion auf Nachfrage von NDR 90,3 bestätigt, ist ihre Bürgerschaftsabgeordnete Olga Petersen gerade als Wahlbeobachterin in Russland.
Über mehrere Tage blieb unklar, auf wessen Einladung die AfD-Abgeordnete in Russland ist. Denn die OSZE wollte sich nicht auf die Bedingungen Russlands einlassen und hat keine eigenen Beobachter und Beobachterinnen zur Parlamentswahl geschickt.
Am Sonntagvormittag verbreitete Olga Petersen den Online-Artikel einer staatlichen russischen Mediengruppe. "Deutsche Wahlbeobachter loben die Transparenz der Duma-Wahl" heißt es dort - dazu gibt es ein Foto der Hamburger Abgeordneten.
AfD ist auf Petersen angewiesen
Ihre eigene Fraktion in Hamburg geht auf Distanz. Ein Sprecher sagt, dass Petersen sie nicht über ihre Reise informiert habe und dass es bemerkenswert sei, dass sie nicht in Deutschland Wahlkampf mache. Das Verhältnis zwischen ihr und der übrigen Fraktion gilt seit Monaten als zerrüttet. Die AfD ist aber auf Petersen angewiesen: Sollte sie die Fraktion verlassen, würde die AfD ihren Status als Fraktion im Hamburger Rathaus verlieren, weil sie dann zu klein wäre.
Die Parlamentswahl in Russland wird seit dem Beginn am Freitag von Manipulationsvorwürfen überschattet. Unabhängige Beobachter der Organisation Golos haben Tausende Verstöße landesweit aufgelistet - meist mit Foto- und Videoaufnahmen. Es gab zudem Berichte über Wählerzwang etwa unter Staatsbediensteten sowie über Mehrfachstimmabgaben.
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