Reisebus-Fahrer fährt Schlangenlinien, Fahrgast ruft Polizei
Bei einer Fahrt nach Hamburg ist der Fahrer eines Reisebusses nach Aussage von Reisenden in Schlangenlinien über die Autobahn 24 gefahren. Der Busfahrer wurde für weitere Fahrten gesperrt.
Das Fahrzeug von Pinkbus war in der Nacht zum Sonntag mit rund 20 Fahrgästen von Berlin nach Hamburg unterwegs. Im Gespräch mit NDR 90,3 sagte einer der Reisenden, der Busfahrer sei in Schlangenlinien über mehrere Autobahn-Spuren gefahren und habe andere Autos auf der Überholspur abgedrängt. Der Fahrgast rief die Polizei.
Busfahrer offenbar übermüdet
Ab der Anschlussstelle Reinbek fuhr der Bus in einer Polizeieskorte zu einem Rastplatz nahe der Anschlussstelle Öjendorf. Ergebnis der Kontrolle: Der Busfahrer stand laut Polizei nicht unter Drogen- oder Alkoholeinfluss, er war bereits seit sieben Stunden unterwegs und offenbar übermüdet. Als die Beamtinnen und Beamten die vorherigen Busfahrten auswerteten, bemerkten sie, dass ein anderer Fahrer sogar 24 Stunden lang gefahren war, mit lediglich drei Pausen.
Pinkbus: Fahrer für weitere Fahrten gesperrt
Am Montag erklärte Pinkbus in einer Stellungnahme, dass der Busfahrer die Lenk- und Ruhezeiten nicht missachtet und auch nicht unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen gestanden habe. Nach Angaben von Pinkbus gibt es strikte Fahrplanvorgaben mit mehr als ausreichenden Pausenzeiten. Die Fahrer müssten bei Müdigkeit einen Rastplatz anfahren. Das habe der Busfahrer nicht getan und sei nun für weitere Fahrten gesperrt.
Zu der von der Polizei festgestellten Missachtung der Ruhezeiten bei einer vorherigen Fahrt schrieb Pinkbus, dass der Reisebus in der Ukraine gewesen sei, um geflüchtete Waisenkinder nach Deutschland zu bringen. Für solche Notfallfahrten gebe es keine Vorschriften für Pausenzeiten.
