Radfahrer beim Abbiegen überrollt: Müllwagenfahrer vor Gericht
Immer wieder haben tödliche Lkw-Unfälle in den vergangenen Jahren für Debatten um Rechtsabbiegeassistenten gesorgt. Anlass war auch der Tod eines Radfahrers, der vor zwei Jahren in Wandsbek von einem städtischen Müllwagen überrollt worden war.
Der Lkw-Fahrer ist seit Dienstag wegen fahrlässiger Tötung vor dem Amtsgericht Wandsbek angeklagt. Der 24-Jährige gilt als umsichtiger Fahrer. "Ich würde jederzeit wieder mit ihm fahren", sagte ein Kollege, der damals mit dem Angeklagten unterwegs war.
An der Kreuzung Rüterstraße/Wendemuthstrasse muss es aber doch einen Moment gegeben haben, in dem der Fahrer unaufmerksam war. Das wirft ihm der Staatsanwalt jedenfalls vor. Beim Rechtsabbiegen überrollte er den Radfahrer, der neben dem Lkw an der Ampel stand und bei Grün geradeaus weiterfahren wollte.
"Ich habe den Radfahrer nicht gesehen"
Der 76-Jährige starb noch am Unfallort. "Ich habe den Radfahrer nicht gesehen," sagte der Angeklagte am Dienstag mit dünner Stimme aus. Entscheidend ist nun die Frage, ob er den Radfahrer beim Abbiegen hätte sehen müssen, ob der Unfall also vermeidbar war. Ein Unfallsachverständiger konnte die Frage nicht eindeutig beantworten.
Inzwischen haben alle städtischen Lastwagen Abbiegeassistenten.
