Neue Studie zu Stint-Rückgang in der Elbe
Der Rückgang des Stints in der Elbe hat offenbar mehrere Ursachen. Dazu gehört einem Gutachten der Stiftung Lebensraum Elbe zufolge auch, dass Kraftwerke wie das in Hamburg-Moorburg Kühlwasser entnehmen.
Der Stress für den Stint habe seit dem Jahr 2000 stark zugenommen, heißt es in der Studie. So sind seitdem etwa am Mühlenberger Loch große Flachwasserbereiche verloren gegangen, die dem Stint früher als Rückzugsraum gedient haben. Dazu kommt, dass weniger Wasser die Elbe hinabfließt, dass der Sauerstoffgehalt sinkt und dass mehr gebaggert wird. Und: Nach einer Erhebung am Kraftwerk Moorburg sterben allein dort innerhalb eines Jahres etwa 20 Tonnen Stint und 15 Tonnen Stintlarven, wenn Kühlwasser entnommen wird.
Kritik an Schlick-Baggerung
Elisabeth Klocke, Vorstand der Stiftung Lebensraum Elbe, sagte, die Aussagen der Gutachter müsse man ernst nehmen. Sie forderte, Kreislaufbaggerungen zu stoppen. Im Hamburger Hafen werden jedes Jahr mehrere Millionen Tonnen Schlick ausgebaggert, die anschließend nahe Wedel verklappt werden. Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer der Umweltschutzorgansation BUND in Hamburg, kritisierte zudem, dass Schlick auch mit Wasserdruck am Grund der Elbe verteilt wird, wenn nicht gebaggert werden darf. Auch das, so Braasch, führe dazu, dass die Elbe trüber wird und Stinte kaum eine Chance haben.
