Neue S4 soll Fahrgastzahlen verdreifachen
Noch nutzen rund 25.000 Fahrgäste täglich die zwischen Ahrensburg und dem Hamburger Hauptbahnhof pendelnde Regionalbahn. Wird sie durch die geplante S-Bahn-Linie 4 einmal ersetzt, sollen es 72.000 sein - fast dreimal so viele. Das besagt eine Studie des renommierten Büros Intraplan.
Kommt die Finanzzusage vom Bund, fährt die S4 im Zehn-Minuten-Takt und hält im Hamburger Bezirk Wandsbek an mehr Stationen als heute der Regionalzug. An einigen Haltestellen sollen die Fahrgastzahlen noch steiler in die Höhe schnellen: in Rahlstedt von 5.000 auf 17.000 täglich, in Ahrensburg von 3.000 auf 9.000.
Buschhüter: "S4 unverzichtbar"
Diese Zahlen nannte der Hamburger Senat in einer Antwort auf eine Anfrage des SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter. Der Verkehrsexperte der Sozialdemokraten sagte: "Die Prognose macht deutlich, wie unverzichtbar die S4 ist, um mehr Pendler zum Umstieg auf die umweltfreundliche Bahn zu ziehen. Sie ist aktiver Klimaschutz." Er rechnet sogar damit, dass die Prognosen noch übertroffen werden.
Fünf neue Haltestellen
Die S4 soll von Hamburg-Hasselbrook über Hamburg-Tonndorf, Hamburg-Rahlstedt, Ahrensburg und Bargteheide bis nach Bad Oldesloe verlaufen - es geht um eine insgesamt 36 Kilometer lange Strecke. Fünf neue Haltestellen sollen entstehen, sieben weitere werden ausgebaut. Weil der Nah-, Regional- und Fernverkehr bisher dieselben Gleise nutzen, kommt es zu Behinderungen, Verspätungen und Zugausfällen. Daher soll die S-Bahn eigene Gleise bekommen.
Strecke könnte frühestens 2027 fertig sein
Die S4 Ost soll künftig erheblich zur Entlastung des Hamburger Hauptbahnhofes beitragen und auch den erwarteten skandinavischen Verkehr aus der Hinterlandanbindung zur Fehmarnbeltquerung aufnehmen. Der Bund schätzt die Bau-, Planungs- und Instandhaltungskosten auf mehr als eine Milliarde Euro. Der Baubeginn könnte frühestens 2020 erfolgen, die Strecke 2027 ausgebaut sein.
