Ein sogenannter Medibus, der Flüchtlingsunterkünfte anfährt, um medizinische Hilfe zu leisten. © NDR

Medibus hilft in Hamburg bei Versorgung von Flüchtlingen

Stand: 27.07.2022 07:17 Uhr

Das deutsche Gesundheitssystem kann ganz schön kompliziert sein - gerade wenn man ganz neu in Deutschland ist. In Hamburg und weiteren Großstädten gibt es deshalb das Projekt Medibus, das sich um Flüchtlinge aus der Ukraine kümmert, die gesundheitliche Probleme haben. Die Sozialbehörde zieht eine erste Bilanz.

Mehr als 1.000 Flüchtlingen aus der Ukraine hat der Medibus in Hamburg bereits geholfen - allein 300 im vergangenen Monat. Zwei Drittel der Ratsuchenden sind Frauen, die größte Nachfrage gebe es bei den 40- bis 60-Jährigen, so die Sozialbehörde. Sie stellte das Projekt in Hamburg zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz auf die Beine. An Bord des Busses sind meistens Rettungssanitäterinnen und -sanitäter. Bei Bedarf kommen auch Ärztinnen und Ärzte aus dem fahrenden Notdienst der Kassenärztlichen Vereinigung zum Einsatz.

Entlastung für Arztpraxen und Krankenhäuser

Ziel des Medibusses ist es, Flüchtlingen aus der Ukraine schnell und unkompliziert bei gesundheitlichen Fragen zu helfen. Das entlaste auch die Arztpraxen und Krankenhäuser, sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich. Denn viele Fragen könnten auch von den Rettungssanitäterinnen und -sanitätern des Roten Kreuzes beantwortet werden.

Dolmetscher an Bord

Mit dabei ist immer eine Dolmetscherin oder ein Dolmetscher. Und Online können weitere Dolmetscherinnen und Dolmetscher per Video zugeschaltet werden. Die Kosten für sie übernimmt ein Sponsor. Der Medibus fährt jeden Tag eine andere Unterkunft an. Das Angebot gibt es auch in Köln und Berlin.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 27.07.2022 | 08:00 Uhr

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