Kommentar: "So einen wie Uwe Seeler wird es nicht mehr geben"
Die Anteilnahme am Tod von Uwe Seeler ist gigantisch. Immer wieder schildern Menschen ihre persönlichen Begegnungen mit "Uns Uwe". Von einer solchen erzählt auch Matthias Steiner in seinem Kommentar.
Mein Sohn war sechs Jahre alt und hatte gerade seine ersten Fußballschuhe bekommen - gebrauchte Adidas-Treter, Modell "Uwe Seeler". Dann trafen wir "Uns Uwe" zufällig im Volksparkstadion. Mein Sohn rannte hin und erklärte ihm voller Stolz, er habe nun seine alten Fußballschuhe. Und was machte Seeler? Er nahm den Steppke in den Arm und meinte: "Mein Jung, das ist ja super - aber nun musst du auch ordentlich damit trainieren." So war Uwe Seeler. Nahbar und so unglaublich bodenständig. Die Symbolfigur eines großen Fußballclubs. Der Inbegriff von Ehrlichkeit.
HSV verliert letzte Identifikationsfigur
Dass er den Niedergang seines HSV in den letzten Jahren miterleben musste, ist wirklich schade. Der Hamburger SV ohne "Uns Uwe" wird ein anderer sein. Zum stinknormalen Zweitligisten ist der ehemalige Europapokalsieger schon geschrumpft - mit Uwe Seeler ist nun auch die letzte Identifikationsfigur gegangen. Der letzte, der die Raute wirklich im Herzen trug und nicht nur so tat - wie so viele seiner Nachfolger beim HSV.
Volksparkstadion sollte umbenannt werden
Der Hamburger Sportverein hat ein großes Stück Hamburg verloren. Eine Epoche ist zu Ende. Uwe Seeler war Hamburgs einziger Ehrenbürger aus dem Sport - gemocht und respektiert von allen, weit über den Fußball hinaus, weit über Generationen hinweg. So einen wird es nicht mehr geben. Das Volksparkstadion in "Uwe-Seeler-Stadion" umzubenennen ist das Mindeste was gemacht werden kann, um "Uns Uwe" zu würdigen.
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