Hamburger Ärztekammer warnt vor Rückkehr der offenen Drogenszenen
Es ist eine drastische Warnung der Hamburger Ärztekammer: Aus ihrer Sicht droht in der Stadt eine Rückkehr der offenen Drogenszenen - so wie in den 1980er-Jahren. Grund ist, dass langsam die Medizinerinnen und Mediziner knapp werden, die sich um Suchtkranke kümmern.
Methadon als Ersatzdroge oder medizinisch reines Heroin: Rund die Hälfte der schätzungsweise 8.000 Suchtkranken in Hamburg ist in einem der Substitutionsprogramme. Das Ziel: Trotz und mit der Sucht ein relativ normales Leben führen zu können.
Mangel an Substitutions-Medizinern
Doch dieses Ziel ist sei fehlender Substitutions-Medizinerinnen und -Mediziner in Gefahr, warnt die Ärztekammer. Waren es vor fünf Jahren noch 90 Ärztinnen und Ärzte, sind es inzwischen nur noch rund 80. Viele von ihnen schon älter als 60, sie gehen also auf den Ruhestand zu. Die Kammer will jetzt Kolleginnen und Kollegen überzeugen, sich für die Arbeit mit Suchtkranken fortzubilden.
Weniger Beschaffungs-Kriminalität, Verelendung und Drogentote
Substitution, sagt Vizepräsidentin Birgit Wulff, sei erfolgreich und medizinisch etabliert. Sie habe dazu beigetragen, dass es weniger Beschaffungs-Kriminalität, Verelendung und Drogentote gibt. Und das sollte aus ihrer Sicht nicht aufs Spiel gesetzt werden.
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