Grote: Aufklärung des Polizeieinsatzes beim Stadtderby "wichtig"
Die Ereignisse rund um das Hamburger Stadt-Derby in der 2. Fußball-Bundesliga am vergangenen Freitag sorgen weiter für Gesprächsstoff. Nun äußerte sich Innensenator Andy Grote (SPD) zum Polizeieinsatz.
Bei dem mit einem roten Schal vermummten Mann, der auf dem Boden liegend von einem Polizisten geschlagen wurde, handelt es sich nach neuesten Angaben der Polizei um einen 37-jährigen Italiener. Bei seiner Ingewahrsamnahme seien Kokain und Ecstasy sowie ein Flugticket gefunden worden. Der Mann sei am Freitag für das Derby angereist, sagte ein Polizeisprecher.
Strafverfahren gegen Bundespolizisten eingeleitet
Gegen den Bundespolizisten sei eine Anzeige eingegangen und ein Strafverfahren eröffnet worden. "Ich kann gut verstehen, dass viele von den Bildern in dieser Videosequenz schockiert sind", sagte Hamburgs Innensenator Andy Grote über ein auf Twitter kursierendes Video. Das Video zeigt, wie ein Bundespolizist auf einen am Boden liegenden Mann einschlägt, während ein anderer dessen Beine fixiert.
Polizei: Verhältnismäßigkeit "gilt es zu prüfen"
Jede polizeiliche Gewaltanwendung müsse immer erforderlich und verhältnismäßig sein, sagte Grote. Das erscheine in diesem Fall zumindest zweifelhaft. "Deshalb ist es wichtig, dass der Vorfall jetzt strafrechtlich umfassend aufgeklärt wird." Die Polizei hatte vor dem Risikospiel mehrere Anhänger des FC St. Pauli in Gewahrsam genommen, die versucht haben sollen, einen HSV-Fanmarsch anzugreifen. "Ob die Verhältnismäßigkeit gewahrt wurde, gilt es zu prüfen", teilte die Polizei via Twitter mit. Der FC St. Pauli forderte Aufklärung.
Das Spiel, das der FC St. Pauli 3:0 für sich entschied, war das erste Stadtduell seit zweieinhalb Jahren ohne Corona-Einschränkungen.