Erneute Groß-Demo gegen Ukraine-Krieg in Hamburg
Zehntausende Menschen sind am Sonnabend erneut zu einer Demonstration in der Hamburger Innenstadt gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zusammengekommen.
Unterstützt von zahlreichen Jugendorganisationen, Parteien, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen hatte die ukrainische Diaspora zu der Demo unter dem Motto "Frieden in der Ukraine und Sicherheit in Europa" aufgerufen. Laut Polizeiangaben kamen rund 30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Kundgebung am Jungfernstieg.
Demonstrationszug startete am Jungfernstieg
Der Demonstrationszug startete um 12 Uhr am Jungfernstieg. Von dort aus ging es Richtung Hauptbahnhof und weiter bis zum ukrainischen Generalkonsulat am Mundsburger Damm an der Außenalster. "Wir verurteilen diesen völkerrechtswidrigen Angriff auf das Schärfste", hieß es im Aufruf zur Demo. "Das Ausmaß des menschlichen Leids ist für uns unerträglich."
Natalia Klitschko, Fegebank und ukrainische Generalkonsulin vor Ort
Zum Auftakt sprachen am Jungfernstieg Natalia Klitschko, Ehefrau von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko, sowie Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) vor der Europa Passage. Auch die ukrainische Generalkonsulin Iryna Tybinka hielt dort eine Rede: "Lasst uns gemeinsam Nein sagen zum Krieg", rief sie darin den Demonstranten zu, nachdem sie zuvor um eine Schweigeminute gebeten hatte. Der Kampf gehe weiter "und wir müssen ihn gewinnen".
Zahlreiche Ukraine- und EU-Flaggen zu sehen
In der Menge hatten viele Teilnehmende Ukraine- und EU-Flaggen dabei. Auf Plakaten waren Sprüche wie "Stop Putin stop war", "Frieden schaffen", "Stop war - Stand with Ukraine" oder einfach "Peace" zu lesen. Mit dabei waren auch mehrere Politikerinnen und Politiker, darunter Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und die Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, Carola Veit. Auch Bischöfin Kirsten Fehrs besuchte die Demo und griff bei der Auftaktkundgebung zum Mikrofon. "Die Ukraine ist eine blutende Wunde am Körper Europas", sagte sie.
Friedensgebet und Musik für die Ukraine
Um 12 Uhr fand außerdem in der Apostelkirche ein Friedensgebet und eine musikalische Andacht mit Musikerinnen und Musikern aus der Ukraine statt. Spenden gehen an die Diakonie Katastrophenhilfe. Musikalisch ging es um 19 Uhr auf der Bühne des Goldbek Hauses zu. Dort fand ein Benefizkonzert mit ukrainischen Musikerinnen und Musikern statt. Der Erlös soll ukrainischen Geflüchteten in Hamburg und der Bevölkerung in der Ukraine zu Gute kommen.
Erst am Donnerstag waren Zehntausende aus Solidarität mit der Ukraine auf die Straße gegangen. Nach Angaben von "Fridays for Future" folgten 120.000 Menschen dem Demo-Aufruf, die Polizei sprach von 20.000 Teilnehmenden. Schülerinnen und Schüler hatten für die Kundgebung frei bekommen.
