Feuerwehrleute stehen vor explodierter Schule in Finkenwerder © NDR/Finn Kessler Foto: Finn Kessler

Explosion und Großbrand in Hamburger Stadtteilschule

Stand: 07.07.2022 21:35 Uhr

In der Stadtteilschule Finkenwerder hat es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch eine Explosion im Keller gegeben. Das Verwaltungsgebäude stand komplett in Flammen.

Die gewaltige Explosion ereignete sich um 3.45 Uhr im Keller des Verwaltungstraktes. Dabei wurde das Büro der Schulleitung komplett zerstört. Qualmende Trümmer, Glassplitter und Akten lagen überall auf dem Schulhof. Als die Einsatzkräfte an der Schule ankamen, hörten sie weitere Explosionen und ein Gaszischen. Das Gebäude stand da schon komplett in Flammen. Die Schule wurde vom Gasnetz getrennt. Verletzt wurde bei der Explosion niemand. Der Hausmeister, der auf der anderen Seite des Gebäudes wohnt, hatte Glück. Eine Schulklasse, die auf dem Nachbargrundstück übernachtet hatte, kam ebenfalls mit dem Schrecken davon.

Ermittlungen zur Brandursache dauern an

Ein Bagger reißt ein bei einem Brand beschädigtes Gebäude der Stadtteilschule in Hamburg-Finkenwerder ab. © Screenshot
Ein Bagger des Technischen Hilfswerks räumt am Mittwoch Trümmer des zerstörten Gebäudes beiseite.

Das Feuer sei im Keller der Stadtteilschule entstanden und habe von dort auf das Verwaltungsgebäude übergegriffen, in dem auch die Lehrerzimmer untergebracht sind, so die Feuerwehr. 60 Einsatzkräfte waren in der Nacht vor Ort. Was genau zu der Explosion geführt hat, untersuchen jetzt Brandermittelnde des Landeskriminalamts. Die Brandmuster deuten auf eine Gasexplosion als Ursache hin, wie die Polizei Hamburg und die Feuerwehr am Mittwochmorgen mitteilten. Die Feuerwehr konnte den Brand im Laufe des Mittwochvormittags löschen. Das Gebäude ist durch den Brand einsturzgefährdet. Deshalb begannen sofort die Abrissarbeiten.

Unterricht fiel aus

Der Unterricht an der Stadtteilschule Finkenwerder und an dem angrenzenden Gymnasium Finkenwerder fiel aus. Es wäre der letzte Schultag vor den Ferien gewesen und auch der letzte Tag für Schulleiter Steffen Kirschstein. "So einen Ausstand habe ich mir natürlich nicht gewünscht", sagte er. Er hätte sich gerne noch vernünftig verabschiedet.

Zeugnis digital gespeichert

Im zerstörten Büro der Schulleitung lagerten die druckfrischen Zeugnisse. Da Zeugnisse aber primär digital auf dezentralen Servern vorliegen, gingen keine Daten verloren. "Die Zeugnisse müssen erneut ausgedruckt, unterschrieben und mit dem Schulsiegel versehen werden, das ist gegebenenfalls erst zu Beginn des neuen Schuljahres möglich", sagte der Sprecher der Hamburger Schulbehörde, Peter Albrecht. Sobald diesbezüglich eine Lösung gefunden ist, werde die Schulleitung die betroffenen Familien informieren.

Mobile Klassenräume nach den Ferien?

Die Schulbehörde will sicherstellen, dass der Schulbetrieb nach den Ferien weiter gehen kann. Lehrer und Verwaltung könnten dabei unter anderem auf mobile Klassenräume ausweichen. Den Schülerinnen und Schülern stünden bei Bedarf Schulpsychologen und -psychologen zur Seite um die Geschehnisse zu verarbeiten. Die Beseitigung der Trümmer sei erst nach Abschluss der Brandermittlungen durch das LKA möglich, so die Schulbehörde.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | Hamburg Journal | 06.07.2022 | 19:30 Uhr

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