Drogen und Internet: Wie Jugendliche in Hamburg konsumieren
Jugendliche in Hamburg greifen seltener zur Zigarette, zum Alkohol oder zum Joint als noch vor vier Jahren. Daran hat auch die Corona-Krise wenig geändert, wie eine aktuelle Studie zum Suchtverhalten von 14- bis 17-jährigen Schülerinnen und Schülern ergeben hat.
2005 hatten noch 84 Prozent aller Jugendlichen schon mindestens einmal in ihrem Leben Alkohol getrunken, 2018 waren es 67 Prozent - 2021 waren es nur noch 60 Prozent. 40 Prozent waren also bis zu ihrem 17. Lebensjahr abstinent. Und weniger als ein Drittel aller Jugendlichen in Hamburg hat schon mal an einer Zigarette gezogen.
Je später der Einstieg, desto geringer das Sucht-Risiko
Aus Sicht von Suchtforschern und -forscherinnen ist das ein großer Erfolg. Denn: Je später Jugendliche zum ersten Mal Alkohol, Tabak oder Cannabis ausprobieren, desto geringer ist das Risiko, dass sie abhängig werden. Auch in der Corona-Krise sind diese Zahlen grundsätzlich nicht gestiegen, so das Ergebnis der aktuellen "SCHULBUS-Befragung". Mit einer Ausnahme: Wer schon vor Corona anfällig für Tabak, Alkohol oder Cannabis war, der war in der Pandemie besonders gefährdet.
5,2 Stunden pro Tag im Internet
Auffällig ist aus Sicht der Suchtforscher und -forscherinnen, dass immer mehr Jugendliche nicht nur ein bisschen im Internet surfen, sondern ein problematisches Nutzungsverhalten entwickelt haben. Mit "problematisch" ist dabei gemeint, dass sie dafür unter anderem Freunde, Familie, Pflichten und Schlaf stark vernachlässigen und ohne Internet gereizt und unruhig sind. Der Anteil der Mädchen und Jungen, die exzessiv mit Smartphone, Tablet und Computer surfen, sei von 14 Prozent im Jahr 2018 auf 22 Prozent im Jahr 2021 gestiegen, so die Studie. Insgesamt verbringen die Jugendlichen in Hamburg der Analyse zufolge durchschnittlich 5,2 Stunden am Tag im Internet.
Weitere Ergebnisse der Studie im Überblick:
"SCHULBUS-Befragung" alle drei Jahre
Alle drei Jahre befragen Forscherinnen und Forscher im Rahmen der "SCHULBUS-Befragung" Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 17 Jahren. In diesem Jahr waren es fast 2.000 Jugendliche, denen im Klassenverband - ohne Anwesenheit der Lehrerinnen und Lehrer - Fragebögen vorgelegt wurden. Zudem sind die Antworten von etwa 160 Lehrerinnen und Lehrer und rund 240 Eltern in die Studie eingeflossen.
