Bereichert sich ein Hamburger Vermieter an Flüchtlingen?
Die Hamburger Sozialbehörde will Flüchtlinge in einem umstrittenen Haus im Stadtteil Hamm unterbringen. Der Eigentümer hat fast alle Altmieter rausgekündigt, um dort Eigentumswohnungen zu bauen. Nun möchte er aber für hohe Mieten vorübergehend Menschen aus der Ukraine aufnehmen.
Das rotgeklinkerte Mietshaus in der Eiffestraße sorgt seit Jahren für Streit. Der Eigentümer wph möchte es abreißen und durch 30 Eigentumswohnungen ersetzen, denn es handelt sich um eine begehrte Wasserlage, da es an den "Mittelkanal" grenzt. Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte wollte den Bau von einem Drittel Sozialwohnungen durchsetzen - ohne Erfolg. Seitdem entmietet wph das Haus, nur noch eine Mieterin konnte bisher ihre Räumung gerichtlich verhindern.
Die zehn leer stehenden Wohnungen will der Eigentümer nun an die Stadt zwischenvermieten. In den Mundsburg-Towern konnten so exorbitant hohe Mieten erzielt werden. Die Sozialbehörde möchte die Wohnungen über "Fördern und Wohnen" von September an für eineinviertel Jahre anmieten.
Stadt räumt "faden Beigeschmack" ein
Aufgedeckt hat das Migrationsexpertin Carola Ensslen von der Partei Die Linke. "Das darf doch nicht zu einem Geschäftsmodell werden, Altmieter zu Gunsten von Geflüchteten rauszusetzen", sagt Ensslen. Die Stadt räumt ein, es habe einen "faden Beigeschmack", Mietern zu kündigen wegen eins Neubaus, der dann aber zurückgestellt werde. Die Mietverhandlungen laufen noch.
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