Airbus: Frühere Auslieferung des letzten Riesen-Jets A380
Das Aus für den Riesen-Airbus A380 kommt früher als gedacht. Die letzte Maschine wird in Hamburg nun bereits im November ausgeliefert - und nicht wie bislang geplant erst Mitte 2022.
Die arabische Fluglinie Emirates ist mit Abstand der größte Abnehmer für den A380 - und auch der letzte. Gerade drei Maschinen des größten Verkehrsflugzeugs der Welt stehen noch in den Auftragsbüchern von Airbus. Und die werden nun vergleichsweise schnell fertig werden. Die Maschinen bieten Platz für bis zu 600 Passagiere - und haben bis zu vier verschiedene Klassen sowie teilweise Privatsuiten. Emirates rechnet damit, dass die A380-Maschinen rund 20 Jahre im Einsatz sind.
Nur ein Viertel der erhofften Bestellungen
Airbus hatte zu Beginn der Baureihe mit etwa 1.200 Maschinen kalkuliert, tatsächlich bestellt wurde nur rund ein Viertel davon. Damit der A380 auch in Hamburg gebaut werden kann, hatte die Stadt einen Teil der Elbbucht Mühlenberger Loch zuschütten lassen. Die ersten Maschinen sind seit 2007 in Dienst, mittlerweile sind bereits einige verschrottet. Die Lufthansa hat ihre A380-Flugzeuge eingemottet und will sie auch nach der Corona-Pandemie nicht wieder einsetzen.
Verhandlungen über Konzernumbau

Derweil verhandelt Airbus mit der Gewerkschaft IG Metall seit Mittwoch in Hamburg über den umstrittenen Konzernumbau. Airbus will einen Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ein neues Tochterunternehmen schicken. "Wir lassen uns nicht abspalten!" stand auf einem großen Transparent, mit dem Airbus-Beschäftige vor dem Start der ersten Verhandlungsrunde demonstrieren. Um ihren Protest zu unterstreichen, überreichte die IG-Metall dem Airbus-Management einen Karton voll roter Karten. Die hatten Beschäftigte aus ganz Deutschland in den vergangenen Tagen zusammengetragen.
Tausende Arbeitsplätze von Umbauplänen betroffen
Betroffen von den Umbauplänen sind knapp 13.000 Beschäftigte, nicht nur in Hamburg, sondern auch in Bremen, Stade und Augsburg. Airbus-Verhandlungsführer Lars Immisch betonte, es gehe nicht darum, Stellen abzubauen. Vielmehr müssten jetzt mit einer neuen Unternehmensstruktur die Weichen gestellt werden, damit auch in den 2030er-Jahren noch Flugzeuge gebaut werden können. Nach dem Verhandlungsauftakt, der ohne Ergebnis endete, soll es in der kommenden Woche ein weiteres Treffen geben. Die IG Metall rechnet nicht mit einer schnellen Einigung und bereitet schon Warnstreiks vor.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Airbus
