Welt der Musik
Sonntag, 08. Januar 2023, 18:00 bis
19:00 Uhr
Ersten Cello-Unterricht erhielt der in Budapest geborene Miklós Perényi im Alter von fünf Jahren durch Miklós Zsámboki, Schüler des legendären Cellisten David Popper (1843-1913). Bereits als 7-jähriger besuchte Perényi eine "Vorstufenklasse" an der Musikakademie "Franz Liszt" in Budapest, wo er dann mit neun Jahren sein erstes Konzert gab und in den Musikerkreisen der ungarischen Hauptstadt sofort großes Interesse hervorrief.
Studien bei Enrico Mainardi und Pablo Casals
Durch die Vermittlung des italienischen Pianisten und Dirigenten Carlo Zecchi (1903-1984) lernte Perényi den Cellisten Enrico Mainardi kennen, bei dem er in Luzern, Salzburg und später in Rom an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia studierte, wo er 1962 seinen Abschluss machte. Beim internationalen Casals-Wettbewerb in Budapest gewann Miklós Perényi 1963 den zweiten Preis. Der berühmte Cellist Pablo Casals lud ihn daraufhin zu seinen Meisterkursen in Zermatt und nach Puerto Rico ein.
Internationale Karriere
1964 durfte Perényi dem großen ungarischen Komponisten und Pädagogen Zoltán Kodály (1882-1967) dessen Sonate für Violoncello Solo, op. 8, in dessen Budapester Wohnung vorspielen. Dieses Werk gehört seit damals zu Perényis Kern-Repertoire. Seit den 60er-Jahren konzertiert Perényi weltweit, wird oft zu den bedeutendsten Musikfestivals eingeladen, hat eine ganze Reihe hochgelobter Einspielungen gemacht und unterrichtet seit Jahrzehnten nun selbst an der Musikakademie "Franz Liszt". Außerdem ist er als Komponist tätig: So schrieb er u.a. Werke für Violoncello Solo und für verschiedene Kammermusik-Besetzungen. Sein umfangreiches Repertoire enthält Werke von Bach bis zu zeitgenössischen Werken, darunter Konzerte von Lutoslawski und Kurtág. Kürzlich wurden von ihm komponierte Kadenzen zu 2 Violoncello-Konzerten und einem Klavierkonzert von Joseph Haydn veröffentlicht.
In unserer Sendung kommen Miklós Perényi selbst und Jana Kuss, die Primaria des Kuss-Quartetts, zu Wort.
Eine Sendung von Thomas Böttger.